Angesichts gestiegener Preise sparen die Menschen auch bei Reisen und Restaurantbesuchen. Das hat dem Gastgewerbe im ersten Halbjahr zu schaffen gemacht.
Im Zuge der Inflation sind Verbraucher sparsamer geworden – das hat im ersten Halbjahr auch das Gastgewerbe zu spüren bekommen. Die Umsätze schrumpften in den ersten sechs Monaten ohne Berücksichtigung der allgemeinen Teuerungsrate (nominal) um knapp elf Prozent, wie der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga auf Basis einer Mitgliederumfrage mitteilte. „Noch dramatischer sind die Gewinne zurückgegangen“, hieß es. Unterm Strich blieb bei den Betrieben mehr als ein Fünftel weniger übrig als noch im Vorjahreszeitraum.
„Die aktuellen Umfrageergebnisse verdeutlichen die weiter sehr angespannte Lage im Gastgewerbe“, hieß es von Dehoga-Präsident Guido Zöllick. Überdurchschnittlich hoch seien die Umsatz- und Gewinneinbußen demnach bei Gasthöfen und Restaurants sowie Clubs und Diskotheken.
Viele befragte Betriebe blicken zudem pessimistisch auf die anstehenden Monate. Nahezu jedes dritte Verbandsmitglied beurteilte die Aussichten für das dritte Quartal dem Dehoga zufolge als „schlecht“, weitere 9 Prozent sogar als „sehr schlecht“. Immerhin: Mehr als die Hälfte der Firmen ist zuversichtlicher. Knapp 37 Prozent bewerten ihre wirtschaftlichen Aussichten als „befriedigend“, mehr als jeder fünfte Betrieb sogar als „gut“ oder „sehr gut“.
Das Auslaufen der Mehrwertsteuerermäßigung für Restaurantspeisen zu Beginn des Jahres habe die Lage wie erwartet verschärft, teilte der Dehoga weiter mit. Fast 90 Prozent der Betriebe sahen sich laut Umfrage zu Preiserhöhungen gezwungen. „Trotz größter Anstrengungen wird es für unsere Betriebe immer schwerer, wirtschaftlich zu arbeiten“, betonte Zöllick.
Die Umfrage hat der Verband zwischen dem 2. und 10. Juli unter seinen Mitgliedern durchgeführt. Mehr als 2700 Betriebe nahmen demnach bundesweit daran teil.