Der Spezialist für Befestigungs- und Montagetechnik rechnet dieses Jahr nicht mehr mit einer Erholung der Geschäfte. Besserung ist erst 2025 in Sicht.
Der Handelskonzern Würth bekommt die Wirtschaftsflaute voll zu spüren. Der Weltmarktführer im Bereich der Befestigungs- und Montagetechnik verzeichnete im ersten Halbjahr einen Umsatzrückgang von 3,2 Prozent auf 10,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen heute in Künzelsau (Hohenlohekreis) mitteilte. Konzernchef Robert Friedmann erwartet bessere Geschäfte erst im kommenden Jahr. „Uns ist klar gewesen, dass dieses Jahr schwieriger wird. Aber wir rechneten mit einer schnelleren Erholung“, sagte Friedmann. Von einer kurzfristigen Entspannung könne man nicht ausgehen.
Das Betriebsergebnis betrug im ersten Halbjahr 525 Millionen Euro nach 680 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Trotz der schwächeren Geschäfte bekräftigte Friedmann die Prognose: Für das laufende Jahr wird demnach mit vergleichbaren Erlösen wie im Jahr 2023 gerechnet sowie einem Rückgang beim Betriebsergebnis. Ein geringeres Ergebnis werfe das Familienunternehmen nicht aus der Bahn.
Das Sortiment von Würth umfasst über eine Million Produkte unter anderem für Handwerks- und Industriebetriebe: von Schrauben, Schraubenzubehör und Dübeln über Werkzeuge bis hin zu chemisch-technischen Produkten und Arbeitsschutz. Ein Teil der Produkte wird selbst hergestellt.
Fast 600 neue Arbeitsplätze in Deutschland
Ende Juni waren weltweit 88.616 Menschen bei Würth beschäftigt, davon 27.400 in Deutschland. Hierzulande wurden 583 neue Arbeitsplätze geschaffen. Friedmann sagte, trotz der negativen Entwicklung solle am Kurs festgehalten und weiterhin Mitarbeiter eingestellt werden.
Würth zählt eigen Angaben zufolge weltweit 4,4 Millionen Kunden. Von Januar bis Ende Juni wurden dem Unternehmen zufolge 60.000 neue Kunden gewonnen.
Würth verkauft seine Produkte zunehmend über das Internet. Der Anteil des E-Business am Gesamtumsatz beträgt inzwischen etwas mehr als 24 Prozent. Die Erlöse in Deutschland gingen von 4,2 auf 4 Milliarden Euro zurück. Im Ausland habe der Umsatzrückgang 1,8 Prozent betragen.