Mobilität: Stadtrad testet zur EM Pop-Up-Station am Stadion

Stadträder in Hamburg sind beliebt, zur EM kommen können auch ausländische Besuchern sie einfach nutzen. Jetzt die Bahn ein System, um mit den Rädern flexibler auf Großereignisse reagieren zu können.

Die Fahrradflotte von Stadtrad Hamburg wird gerade modernisiert – und die neuen Räder erlauben der Bahn als Betreiberin, neue Wege zu gehen. Erstmals wurde zur EM am Volksparkstadion eine Pop-Up-Station eingerichtet, die also vorübergehend dort sein soll, wie eine Sprecherin der Bahn sagte. Damit konnten Fans aus der Stadt direkt zum Stadion fahren beziehungsweise von dort zurück. Überall in Hamburg wurde in Deutsch und Englisch Werbung dafür gemacht, mit dem Rad zu den Spielen zu fahren. Die Stadträder seien von den Fans nach ihrem Eindruck gut angenommen worden, sagt eine Sprecherin. 

Neue Räder eröffnen neue Möglichkeiten

Ermöglicht werden Pop-Up-Stationen durch die neuen Räder, die ohne ein Seilschloss funktionieren, mit denen die alten an spezielle Säulen an der Station festgemacht werden mussten. Diese Säulen müssen nun nicht mehr aufgebaut werden. Von der Genehmigung bis zum Start der Station vergehe somit deutlich weniger Zeit. „Dies ermöglicht es uns, Stationen schneller auf- und abbauen zu können“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Am Volksparkstadion wurde für die EM die temporäre Station auch kombiniert mit einer Abstellfläche für E-Scooter. Perspektivisch sollen E-Scooter-Abstellflächen und Stadtrad-Stationen mehr zusammen gedacht werden, sagte die Sprecherin.

Die Leihräder der Bahn müssen sich in Hamburg auch gegen die kleinen Elektro-Tretroller kämpfen, die überall stehen oder teils zum Ärger von Fußgängern auch auf Bürgersteigen liegen. Sie sind nicht an feste Stationen gebunden. 

Stadtrad muss kämpfen

Zwar registrieren sich immer mehr Menschen in der Hansestadt für das Fahrrad-Leihsystem – aber bei der Zahl der Ausleihen zeigte sich kürzlich eine rückläufige Tendenz, wie aus der Senatsantwort auf eine schriftliche Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hervorging. Demnach wurden in den ersten vier Monaten dieses Jahres 402.461 Ausleihen der roten Räder registriert. Von Anfang Januar bis Ende April 2023 waren es 422.810 Ausleihen. Das entspricht einem Rückgang von 4,8 Prozent. 

Auch deshalb setzt die Bahn auf die neuen Räder und neue Wege. „Mit Beginn der Modernisierung haben sich die Fahrtzahlen sehr positiv entwickelt. Im Schnitt stieg die Anzahl der Fahrten um mehr als zehn Prozent – und das trotz der Wetterphänomene im April“, erklärte die Sprecherin. Ein Rad mit neuer Schlosstechnik werde dabei dreimal häufiger entliehen als ein altes. 

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