Stückgut, Autos, Getreide – im Rostocker Überseehafen werden Millionen Tonnen an Gütern gelöscht und geladen. Hinzu kommt das Fähr- und Kreuzfahrtgeschäft. Doch die Konjunkturflaute hat Folgen.
Die schwächelnde Konjunktur hat im ersten Halbjahr den Gesamtumschlag an Waren und Gütern im Rostocker Überseehafen gebremst. Von Januar bis Juni sank der Umschlag im Vorjahresvergleich um eine Million Tonnen auf 14,8 Millionen Tonnen. Das markiert einen Rückgang von rund 6,5 Prozent. Es sei aber immer noch das zweitbeste Halbjahresergebnis in der über 60-jährigen Geschichte des Überseehafens, wie die Rostock Port GmbH mitteilt.
Seit Jahren habe der Hafen erstmals einen nicht unerheblichen Rückgang verzeichnet, und es sei absehbar, dass das Gesamtjahr damit negativ ausfallen werde, sagt Geschäftsführer Gernot Tesch. Nach einem überaus starken Wachstum in den letzten zehn Jahren habe sich auch der Hafen Rostock den Auswirkungen der schwachen Konjunkturlage nicht entziehen können.
Großteil der Güter kommt als „rollende Ladung“
Tesch betont, dass nach den beiden vorangegangenen Rekordjahren mit hohen Zuwächsen insbesondere beim Umschlag von Flüssiggütern im ersten Halbjahr konjunkturbedingte Rückgänge zu verzeichnen seien. Allerdings sei das Umschlagniveau weiterhin sehr hoch.
Die meisten Güter (8,1 Millionen Tonnen) wurden Tesch zufolge als „rollende Ladung“ per Lkw, Trailer oder Eisenbahnwaggons über Fähren umgeschlagen. Der Anteil in diesem Segment habe bei 55 Prozent am Gesamtumschlag im Universalhafen Rostock gelegen.
60 Jahre alte Liegeplätze erneuert
Der Umschlag von Massen- und Stückgütern habe mit 6,7 Millionen Tonnen einen Anteil von 45 Prozent erreicht. Der Umschlag von Schüttgütern lag mit 2,7 Millionen Tonnen etwa 400.000 Tonnen unter dem Vorjahresergebnis, so Rostock Port. Den größten Anteil am Schüttgutumschlag habe erneut das Segment Getreide mit 1,6 Millionen Tonnen gehabt.
Mit Blick auf Investitionen in die Hafeninfrastruktur teilt Rostock Port mit, dass die im April 2022 begonnenen Arbeiten für den Neubau der zwei ältesten Liegeplätze im Überseehafen Rostock – 31 und 32 – in Kürze abgeschlossen werden. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 22 Millionen Euro. Nach Angaben des Hafens wurden dafür die beiden rund 60 Jahre alten Liegeplätze auf einer Gesamtlänge von 400 Metern neu gebaut.
Fährreedereien reduzieren Emissionen
Für den Kreuzfahrtstandort Warnemünde wurden Rostock Port zufolge für dieses Jahr 148 Anläufe von 37 Kreuzfahrtschiffen angemeldet. Die Reedereien, die von Rostock aus Fracht und Passagiere nach Skandinavien befördern, betonen derweil ihre Anstrengungen beim Klimaschutz. Finnlines aus Finnland habe im Vergleich zu 2008 bereits ein Drittel an CO2-Emissionen eingespart. Damit sei man dem langfristigen Ziel von 40 Prozent schon sehr nahe, sagt ein Finnlines-Manager. Auch die deutsche TT-Line meldet, dass man das 40-Prozent-Einsparungsziel bis 2035 schon fast erreicht habe.