Teil der Jungen Union wollen die Ladenöffnungszeiten in Bayern ausweiten. Sie wenden sich damit gegen die Sozialministerin der eigenen Partei.
Teile der Jungen Union wenden sich in der Debatte um den Ladenschluss in Bayern gegen die Position von Arbeitsministerin Ulrike Scharf (CSU). In einem offenen Brief an die Landtagsabgeordneten fordert eine ganze Reihe von Bezirks-, Kreis und Ortsverbänden der JU diese auf, sich für längere Öffnungszeiten einzusetzen – an Werktagen von 6.00 bis 22.00 Uhr. Das wäre am Abend um zwei Stunden länger als die bisherige Regelung.
„Der Unmut aus der Bevölkerung über die aktuelle Regelung und die Diskussion zum Ladenschlussgesetz nimmt zu“, heißt es in dem Brief. „Wir hören das immer häufiger an den Infoständen. Gleichzeitig wird die ablehnende Haltung zur Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten von der Öffentlichkeit mit der CSU in Verbindung gebracht.“
Erst vor gut zwei Wochen hatte Arbeitsministerin Scharf sich ablehnend zu Änderungen geäußert. „Alle bisherigen Erfahrungen zeigen, dass es keinen Bedarf gibt, unter anderem zu wenig Kundenfrequenz und Personalmangel“, teilte ihr Ministerium damals mit. „Schon heute wird der rechtliche Rahmen nicht überall ausgeschöpft.“
Die Unterzeichner des Briefes sehen dies anders. Kein Supermarkt werde gezwungen, erweiterte Öffnungszeiten anzubieten, argumentiert sie. Zudem bestellten die Konsumenten zunehmend online. Die „gegenwärtige, besitzstandswahrende Haltung“, werde man langfristig nicht durchhalten können.
Zu den Unterzeichner des Briefes gehören die JU-Vorsitzenden der Bezirksverbände München, Niederbayern und Oberbayern, der Auszubildenden & Schüler Union Bayern, zahlreiche Kreisverbände beider Organisationen sowie mehrerer RCDS, die studentischen Organisationen der Union.