Nach dem Tod eines Manns durch den Abbruch eines Podests einer Feuerleiter an einem Wohnhaus ist ein verantwortlicher Bauleiter vom Amtsgericht Kassel zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Der Angeklagte wurde wegen fahrlässiger Tötung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr verurteilt, die für die Dauer von drei Jahren zur Bewährung ausgesetzt wurde, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag mitteilte. Zudem erhielt der Angeklagte demnach eine Geldauflage von 10.000 Euro.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Laut Anklage gingen der Geschädigte sowie zwei weitere Männer im August 2022 über ein Küchenfenster auf das Podest, um dort zu rauchen. Das Podest mit der Fluchtleiter befand sich an der Fassade des Wohnhauses. Es brach dann aus der Verankerung in der Hauswand heraus und kippte. Der Geschädigte stürzte aus siebeneinhalb Metern Höhe in die Tiefe.
Vor Gericht verantworten musste sich nun der für das Feuerleiterpodest verantwortliche Bauleiter aus Niedersachsen. Ihm wurde nach Gerichtsangaben vorgeworfen, „für eine mangelhafte Konstruktionsstabilität durch Verwendung von unzureichenden Dübeln“ verantwortlich zu sein. Dadurch habe er den Absturz der Konstruktion mitverursacht.
Laut früheren Angaben der Polizei starb das Opfer in einem Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen. Der Mann wurde 22 Jahre alt. Einer der weiteren zwei Männer konnte sich demnach am Geländer festhalten und von dort wieder auf die Feuerleiter klettern. Er wurde leicht verletzt. Der dritte konnte sich ebenfalls zunächst am Geländer festhalten, fiel dann aber auch in die Tiefe.