Starkzehrer: Tomaten düngen: So stärken Sie die Nachtschattengewächse im Freien

Bis zu 28 Kilogramm Tomaten isst ein Erwachsener laut Statista im Jahr. Mindestens genauso beliebt wie das Verzehren der Nachtschattengewächse ist ihre Anzucht im heimischen Garten. Tipps für eine reichhaltige Ernte. 

Tomaten sind recht pflegeleicht und haben dennoch einen gewissen Anspruch an ihre Umgebung: Der richtige Standort, der richtige Boden und die richtige Pflege haben großen Einfluss auf die Ernte. Um das Wachstum der Starkzehrer zu fördern und sie resistenter gegen Krankheiten – wie zum Beispiel Braunfäule und Mehltau – zu machen, sollten Tomaten regelmäßig gedüngt werden. Der Trick dabei ist, das richtige Mengenverhältnis einzuschätzen, da zu viele der für sie notwendigen Nährstoffe (Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium und Schwefel) wiederum zu einer Überdüngung führen können und den jungen Pflanzen schaden. Im Folgenden erfahren Sie, wie und wann Sie Tomaten düngen sollten. 

Samen

Welcher Dünger eignet sich für Tomaten?

Am besten geeignet, um Freilandtomaten zu düngen, ist Gartenkompost. Im Idealfall geben Sie die Erde bereits im Herbst auf die Beete, um den Boden bis zum nächsten Frühjahr mit Nährstoffen anzureichern. Alternativ bietet sich auch Pferdemist an, sofern Sie einen Bauern kennen, der Ihnen den natürlichen Dünger zur Verfügung stellen würde.Wenn Sie weder auf das eine noch auf das andere zurückgreifen können, versorgen Sie Ihre Pflanzen mit einem organischen Langzeitdünger. Es gibt ihn Pulverform oder auch als Granulat. Beide Varianten werden ebenfalls auf die Erde gegeben und eingearbeitet – am besten noch bevor Sie neue Tomaten aussäen oder einpflanzen.  Oder aber Sie stellen eine Art Bio-Dünger aus natürlichen Zutaten selbst her: Brennnesseljauche. Sie unterstützt nicht nur das Wachstum der Pflanzen, sondern stärkt sie von innen und macht die Tomaten widerstandsfähiger gegen Schädlinge wie zum Beispiel Blattläuse. Wie Sie Brennnesseljauche herstellen können, lesen Sie hier. 

Dünger

Tomaten richtig düngen: Wie, wann und wie oft?

Die wichtigsten Nährstoffe für Tomaten sind Stickstoff (für das Wachstum), Phosphor (zur Wurzel- und Blütenförderung) und Kalium (für die Fruchtbildung). Da die Nachtschattengewächse Starkzehrer sind, also Nutzpflanzen mit großem Appetit, entziehen sie der Erde in kurzer Zeit alle für sie notwendigen Nährstoffe. Aus diesem Grund ist es wichtig, den Boden und somit auch die Tomaten regelmäßig zu düngen. Der richtige Zeitpunkt dafür ist zum einen der Herbst, um die Erde für die nächste Saison mit Nährstoffen anzureichern oder das Frühjahr: am besten in mehreren Etappen – erst beim Pflanzen, dann, wenn sich das zweite Blattpaar bildet (nicht immer zwingend notwendig) und wieder, wenn sich erste Blüten/Früchte zeigen. Von da an in regelmäßigen Abständen. 

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Bedenken Sie hierbei, dass fester Dünger länger braucht als flüssiger, um von der Erde aufgenommen zu werden. Zudem ist es sinnvoll, von der Aussaat bis zur Ernte unterschiedliche Düngemittel einzusetzen: Beim (Ein-)Pflanzen sind Hornspäne oder organische Langzeitdünger probate Mittel. Sobald die Starkzehrer ihre ersten Früchte bilden, kann ein Tomaten- und Gemüsedünger eingesetzt werden, da er viel Kalium und Magnesium enthält. Um das Wachstum der Blätter und Triebe zu fördern, werden gerne auch spezielle Gartendünger eingesetzt – allerdings können sie die Blüten- und Fruchtbildung negativ beeinträchtigen.

Wichtiger Hinweis: Wie Sie einen organischen Dünger – egal, ob flüssig oder fest – richtig anwenden, entnehmen Sie bitte der Verpackung. Je nach Hersteller kann die Dosierung durchaus variieren.

So erkennen Sie Mangelerscheinungen an Tomaten

Gelbe Blätter sind ein typisches Anzeichen für Mangelerscheinungen an Tomaten
© FotoDuets

Wenn im Boden zu wenig Nährstoffe vorhanden sind, sieht man das den jungen Pflanzen an. Aber auch dann, wenn die Erde zu stark gedüngt wurde, zeigen die Nachtschattengewächse erste Mangelerscheinungen. Die folgenden Indizien sprechen dafür, dass es Ihren Tomaten nicht gut geht: 

Die Blätter färben sich gelb
Gesunde Tomatenpflanzen haben grüne Blätter. Werden diese plötzlich gelb, ist das ein Warnsignal dafür, dass die Erde zu wenig Stickstoff enthält. Doch keine Panik: Sie können den Mangel wieder ausgleichen, indem Sie ein bisschen Tomatendünger oder Brennnesseljauche in den Boden einarbeiten. 

Die Blätter werden immer dunkler
Färben sich die Tomatenblätter plötzlich dunkelgrün (fast schwarz), ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass zu viel Stickstoff in der Erde vorhanden ist: Sprich, die Pflanzen wurden sehr wahrscheinlich überdüngt. Um den Mangelerscheinungen entgegenzuwirken, können Sie nicht viel tun, außer abzuwarten – und keinen Dünger mehr einzusetzen, bis sich die Tomaten erholt haben.

Die Blätter rollen sich ein
Ebenfalls für eine Überdüngung von Tomatenpflanzen sprechen eingerollte Blätter. Auch hier wird empfohlen, die Erde nicht mehr mit neuen Nährstoffen anzureichern und darauf zu warten (und zu hoffen), dass sich die Nachtschattengewächse von allein erholen. Die eingerollten Blätter bilden sich jedoch nicht mehr zurück.

ERde

Die Blütenansätze werden braun
Braune Stellen rund um die Blütenansätze (und somit auch braune Früchte) sind ein typisches Anzeichen für die sogenannte Blütenendfäule. Diese Form der Mangelerscheinung tritt auf, wenn den Pflanzen Calcium fehlt – selbst wenn davon im Boden genug vorhanden ist. Zu wenig Gießwasser oder zu viel Dünger mit Stickstoff ist meist der Auslöser. Gegessen werden können die Früchte trotzdem, die braunen Stellen schneiden Sie später einfach ab. Um dem Befall entgegenzuwirken, ist es ratsam, etwas Algenkalk um die betroffenen Pflanzen zu streuen und die Erde anschließend zu bewässern.

Die Blätter und Stängel färben sich braun
Breiten sich auf den Blättern und am Stängel von jungen Tomatenpflanzen braune Stellen aus oder sie werden schwarz und beginnen zu welken, sind das typische Anzeichen für die Kraut- und Braunfäule. Dabei handelt es sich um einen Pilz (Phytophthora infestans), der besonders gerne Freilandtomaten zusetzt. Um den Befall zu bekämpfen, soll der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln wie „Gemüse-Pilzfrei“ oder „Spezial-Pilzfrei“ sinnvoll sein.

Quellen: Mein schöner Garten, Meine Ernte, Statista

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