Sie sind klein, bissig und wollen Blut – aber Zecken können auch gefährliche Erreger übertragen. Für FSME und Borreliose gilt ein Großteil Sachsens als Risikogebiet.
Mit steigenden Temperaturen werden die Zecken in Sachsen mobil. Die Tierchen können gefährliche Erreger übertragen, die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose auslösen.
Bis Mitte April wurden in Sachsen, wie schon im Vorjahreszeitraum, ein FSME-Fall gemeldet sowie 134 von Borreliose. Das sind zwölf weniger als zum gleichen Zeitpunkt 2023, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag auf Anfrage mitteilte. Laut der Statistik der Landesuntersuchungsanstalt (LUA) hat sich die Zahl der jährlichen FSME-Fälle seit 2014 mehr als verdoppelt, von 15 auf 34 im Jahr 2023. Im Jahr davor waren es in der Spitze 43.
Bis auf die kreisfreie Stadt Leipzig sowie die Landkreise Leipzig und Nordsachsen sind mittlerweile alle Regionen des Freistaates als Risikogebiet eingestuft. Borreliose kann unbehandelt zu Gelenk,- Herzmuskel und Nervenentzündungen führen. FSME beginnt mit grippeähnlichen Beschwerden, später sind auch Ausfälle im Nervensystem möglich. Dagegen gibt es Impfungen, während Borreliose mit Antibiotikum behandelt wird.
Impfquote in Risiko-Landkreisen am höchsten
Bei der FSME-Impfquote lag Sachsen im bundesweiten Vergleich 2022 laut LUA mit 18,8 Prozent im niedrigen Bereich, bei Mittelwerten zwischen 18,5 und 22,8 Prozent. Aktuellere Angaben liegen nach Ministeriumsangaben nicht vor.
Die Nachfrage nach der Schutzimpfung habe mit der Einstufung als FSME-Risikogebiet in den betroffenen Regionen zugenommen. In den Kreisen, die zuerst als solche deklariert wurden, sei die Durchimpfungsrate am höchsten – mit 27 Prozent im Landkreis Bautzen, 26 Prozent im Vogtlandkreis und 24 Prozent im Landkreis Zwickau.
Insgesamt lagen landesweit die Impfquoten 2022 laut LUA bei Kindern deutlich höher als bei den Erwachsenen. In der Gruppe der Sechs- bis Neunjährigen waren 32,1 Prozent geimpft und unter den Zehn- bis 17-Jährigen 28,2 Prozent. Die FSME-Impfquote bei den 17- bis 39-Jährigen ist mit 12,1 Prozent ausgewiesen, die der 40- bis 59-Jährigen mit 16 Prozent – und bei den über 60-Jährigen waren es 23,2 Prozent. „Da schwere Krankheitsverläufe aber vorwiegend bei Senioren auftreten, sollten gerade diese sich mit einer Impfung schützen“, sagte eine Sprecherin des Gesundheitsministeriums.