In den Eröffnungsplädoyers im Strafprozess um Donald Trump wird dem Ex-Präsidenten „Verschwörung“ und „Vertuschung“ vorgeworfen.
Vor einer Woche hat in New York ein historischer Gerichtsprozess begonnen. Donald Trump (77) muss sich als erster ehemaliger Präsident in den Vereinigten Staaten in einem Strafprozess verantworten. Nachdem zuletzt die zwölfköpfige Jury schneller als von vielen erwartet gefunden werden konnte, haben am 22. April sowohl die Anklage als auch die Gegenseite ihre Eröffnungsplädoyers gehalten.
Trump angeblich an „krimineller Verschwörung“ beteiligt
Staatsanwalt Matthew Colangelo habe sein Plädoyer unter anderem mit den Worten begonnen: „In diesem Fall geht es um eine kriminelle Verschwörung und eine Vertuschung.“ Das berichtet CNN. Es handle sich um ein kriminelles Vorhaben, „um die Präsidentschaftswahlen 2016 zu korrumpieren“. Dieses habe Trump daraufhin angeblich verschleiern wollen, in dem er in Geschäftsunterlagen „immer und immer wieder“ gelogen habe. Es habe sich „schlicht und einfach um Wahlbetrug“ gehandelt.
Dem ehemaligen Präsidenten, der eine Wiederwahl anstrebt, wird eine Fälschung von Geschäftsunterlagen in 34 Fällen vorgeworfen. Im Zentrum der Vorwürfe steht unter anderem eine angebliche Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels (45), die behauptet, eine Affäre mit Trump gehabt zu haben. Der Politiker soll kurz vor der Wahl im Jahr 2016 130.000 US-Dollar an diese überwiesen haben.
Eine solche Vereinbarung wäre grundsätzlich nicht rechtswidrig, es soll jedoch vermeintlich unzulässige Buchungen zur möglichen Verschleierung weiterer Vergehen gegeben haben. Schon im Vorfeld wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft davon ausgehe, dass Trump damit damals schädliche Informationen verbergen und die Wahl zu seinen Gunsten beeinflussen wollte.
Trump-Anwalt: „Das nennt man Demokratie“
Das Team des Ex-Präsidenten wies die Anschuldigungen schon vor Prozessbeginn zurück. Im Eröffnungsplädoyer sprach Trumps Seite demnach davon, dass es sich bei den Anklagepunkten eigentlich jeweils nur um „ein Stück Papier“ handle. „Nichts davon war ein Verbrechen“, sagte Trump-Anwalt Todd Blanche. „Es ist nichts falsch daran, zu versuchen, eine Wahl zu beeinflussen. Das nennt man Demokratie.“
Daniels habe ihm zufolge in der Angelegenheit unterdessen eine Chance gesehen, um Geld zu machen. Er erwarte wiederum von den zwölf Geschworenen, dass diese „ihren gesunden Menschenverstand“ nutzen sollten. Trumps Seite vertraue darauf, dass der Fall rein anhand der Beweise entschieden werde: „Wenn Sie das tun, wird es sehr schnell ein ‚Nicht schuldig‘-Urteil geben.“