Japan-Style: Umami im Glas – ist der Miso Sour der bessere Whisky Sour? Das Rezept

Miso, Seetang, Pilz und Tahini im Drink sind „in“. Sie sollen den Kreationen mehr Komplexität und einen Umami-Push verleihen. Der Miso Sour als Variante des Whisky Sour zeigt, wie gut das gelingt.

Eine Bar, die keinen Whisky Sour serviert, ist keine richtige Bar. Könnte man sagen. Denn der Whisky Sour ist ein Klassiker, der nie aus der Mode kommt. Wer ihn einst erfunden hat? Ein gewisser Jerry Thomas soll den Begriff „Sour“ in seinem Bar-Buch, das er 1862 veröffentlichte, geprägt haben. Damals allerdings ging es um einen Brandy-Drink. Sein Whisky-Cocktail kam dem Whisky Sour hingegen schon recht nah. 

Andere schreiben den Whisky Sour eher Elliot Stubb zu. Laut der argentinischen Unversität del Cuyo habe der britische Steward den Drink 1872 erstmals ins Glas gezaubert. Kurz: Genaues weiß man nicht. Selbst, was die Machart angeht, herrscht Uneinigkeit – die einen präferieren ihn mit, die anderen ohne Eiweiß. Manche mögen ihn ohne, andere mit Eis. STERN PAID Whisky Nc’nean 1450

Whisky Sour in der japanischen Variante

Der klassische Whisky Sour war seit jeher auch Muse für Bartender und Quell der Inspiration für unzählige Cocktails. Immer wieder wurde die Basis, bestehend aus Whisky, Zitrussaft, Zuckersirup (und Eiweiß) durch weitere Zusätze ergänzt, „verfeinert“ und weiterentwickelt. Auch der Miso Sour zählt zu diesen Weiterentwicklungen. Man muss ihn sich ein bisschen wie den japanischen Cousin des Whisky Sours vorstellen. 

Er ist auch ein perfektes Beispiel für einen Trend, der sich seit geraumer Zeit in den Bars ausbreitet. Immer öfter verwenden Bartender in ihren Mixturen Zutaten, die den herzhaften Umami-Geschmack und damit eine besondere Komplexität erzeugen – Seetang gehört dazu, aber auch Tahini, Pilze oder eben Miso. Wie das schmeckt? Probieren Sie es aus!5 Brandy-Drinks17.40

Rezept für Miso Sour

Der Miso Sour ist eine japanische Variante des Whisky Sour. Wer ihn stilecht nachmixen möchte, verwendet japanischen Whisky und statt Zitronen die Yuzu. Das ist eine Zitrusfrucht, die wie ein Zwitter aus Limette und Mandarine schmeckt. Den Umami-Punch bringt weiße Miso-Paste.

Zutaten

50ml (japanischer) Whisky
25ml Zitronen- oder Yuzu-Saft
15ml Zuckersirup
Barlöffel weißes Miso
15ml Eiweiß oder gleichwertiger Schaumbildner

Eiswürfel sowie Ingwer als Garnitur

So wird er gemixt

Die Zutaten in einen Shaker geben und 10 Sekunden lang kräftig schütteln. Die Eiswürfel dazugeben und noch einmal schütteln, bis der Drink gut gekühlt ist. In ein gekühltes Glas abseihen und mit Ingwer garnieren. Kanpai!

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