Wasserversorgung: Frühlingsputz in Rostocker Trinkwasserspeicher

Im Rostocker Stadtteil Biestow stehen drei Trinkwasserspeicher. Im Frühjahr werden sie gereinigt und neu befüllt. Die Trinkwasserversorgung hat sich dabei über die Jahre immer wieder verändert.

Am Montag sollen im Rostocker Stadtteil Biestow wieder alle drei Trinkwasserspeicher zur Verfügung stehen. Dass ein Speicher für Reinigungsarbeiten außer Betrieb gesetzt wird, spüre der Kunde nicht, sagte Nordwasser-Wasserwerksleiter Thomas Panwitt der Deutschen Presse-Agentur. „Es werden Sedimentrückstände aus dem Behälter entfernt, die Wände und der Boden mit einem speziellen Reinigungsmittel für Trinkwasseranlagen abgesprüht, sodass mögliche Anhaftungen entfernt werden.“ Anschließend folgt beim Frühlingsputz eine bakteriologische Untersuchung. „Da man zur Reinigung den Behälter betreten muss, müssen wir nach der Reinigung, obwohl wir dabei auch eine Desinfektion durchführen, kontrollieren, ob wir nicht irgendwie durch einen blöden Zufall eine Verunreinigung eingebracht haben“, erklärte Panwitt. Das sei aber noch nie passiert.

Als kommunales Unternehmen im Auftrag des Warnow-Wasser- und Abwasserverbandes betreibt Nordwasser die Anlagen und Netze zur Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock sowie in 28 Gemeinden der Region. Bereits 1876 was das erste Rostocker Wasserwerk in Betrieb gegangen. In der Zeit habe es immer wieder Anpassung bei der Trinkwasseraufbereitung gegeben, sagte Panwitt. „Zum einen wandelt sich die Technik immer weiter. Es kommen neue Technologien auf den Markt und darauf muss sich auch eine Wasserversorgung anpassen.“ Auch die Steuerung habe sich grundlegend verändert, berichtete Panwitt. „Vor 20 Jahren haben wir noch vieles mit Knopfdruck gemacht, was heute über den Computer passiert.“

Aber auch das Wasser hat sich verändert, beispielsweise durch Anpassungen bei der Trinkwasserverordnung und dem Lebensmittelgesetz. „Wir untersuchen heute Parameter, an die wir vor 20 Jahren noch gar nicht gedacht haben“, sagte Panwitt. Von den meisten Veränderungen bemerke der Kunde nichts. Lediglich bei großen Anpassungen würde dem Kunden etwas auffallen. So im Jahr 1995. Damals wurde „im Wasserwerk Rostock eine Ozonanlage eingeführt und damit das Chlor fast abgelöst. Dadurch hat sich das Wasser geruchlich und geschmacklich deutlich verbessert“, erklärte Panwitt.

2021 wurde ein dritter Wassertank in Biestow in Betrieb genommen. Sie werden jedes Jahr, beginnend zur Sommersaison, gereinigt. Im Wasserwerk Rostock gibt es weitere Wassertanks. „Damit können wir einen großen Zeitraum des Tages überbrücken. Wenn wir einen Stromausfall haben, wird keiner auf dem Trockenen sitzen“, sagte Panwitt. „Dann können wir reagieren und beispielsweise auf eine Notstromversorgung zurückgreifen. Da haben wir verschiedene Möglichkeiten.“

Genutzt werden die Tanks, um die Zeiten der höchsten Wasserabnahme auszugleichen. „Das müssen wir tatsächlich täglich tun, denn der Bedarf der Kunden ist über den Tag stark schwankend“, sagte Panwitt. „Wir wollen die Pumpen aber nicht so starken Schwankungen unterwerfen. Deshalb nutzen wir die Behälterkapazität, um eine relativ gleichmäßige Wasseraufbereitung im Wasserwerk Rostock erzeugen zu können und Energie zu sparen.“

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