In Indien hat die für sechs Wochen angesetzte Parlamentswahl begonnen, bei der eine Wiederwahl des Hindu-Nationalisten Narendra Modi als nahezu sicher gilt. Bei Öffnung der Wahllokale am Freitag bildeten sich an einigen Orten bereits lange Schlangen, etwa in der nordindischen Stadt Haridwar. Insgesamt sind 968 Millionen Menschen in dem südasiatischen Land aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.
Die Abstimmung erfolgt mit elektronischen Wahlmaschinen. Um auch den Menschen in abgelegenen Gebieten des riesigen Landes die Abstimmung zu ermöglichen, sind die Wahlbeamten zum Teil zu Fuß, mit Hubschraubern und Booten unterwegs.
Am erneuten Wahlsieg der regierenden hindu-nationalistischen Partei BJP gibt es kaum Zweifel. Damit könnte Regierungschef Modi eine dritte Amtszeit antreten. Der 73-Jährige ist auch nach einem Jahrzehnt an der Macht populär. Seine Gegner sind durch interne Machtkämpfe und politisch motivierte Strafverfahren geschwächt.
Zum Auftakt der Wahl forderte Modi „alle Wähler“ im Onlinedienst X auf, „ihr Wahlrecht in Rekordhöhe“ auszuüben. „Jede Stimme zählt“, schrieb der Premierminister.
Die oppositionelle Kongresspartei ihre Anhänger am Freitag auf, „Hass und Ungerechtigkeit“ zu beenden. „Ihre eine Stimme kann der Inflation, der Arbeitslosigkeit, dem Hass und der Ungerechtigkeit ein Ende setzen“, erklärte die Partei auf X.
Die Stimmabgabe erfolgt gestaffelt in sieben Phasen zwischen dem 19. April und dem 1. Juni in mehr als einer Million Wahllokalen in ganz Indien. Die Stimmzettel werden am 4. Juni ausgezählt und das Ergebnis in der Regel noch am selben Tag bekannt gegeben.