Umweltschutzorganisation: BUND hält früheren Kohleausstieg für möglich

Die Landesregierung soll den Braunkohlenbedarf überschätzt haben, meint der BUND. Dies belege eine Prognos-Analyse. Wirtschaftsministerin Neubaur soll die Kohleförderung begrenzen.

Die Umweltschutzorganisation BUND hält eine Beschleunigung des Braunkohlenausstiegs in Nordrhein-Westfalen für möglich. Die Landesregierung habe bei ihren Abbauplanungen für den Tagebau Garzweiler den Bedarf an Braunkohle deutlich überschätzt, berichtete der BUND-Landesverband am Freitag in Düsseldorf. Dies belege eine aktuelle Analyse des Wirtschaftsforschungsunternehmens Prognos.

„Die Prognos-Analyse zeigt, dass sowohl die Kohlebedarfe zur Verstromung als auch zur Veredelung deutlich überschätzt wurden“, erklärte BUND-NRW-Geschäftsleiter Dirk Jansen laut der Mitteilung. Sowohl unter dem bereits 2018 zerstörten Dorf Immerath als auch unter dem 2023 geräumten Lützerath sei bis heute kein Gramm Braunkohle gefördert worden.

Der BUND erwarte deshalb, dass Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) bei neuen bergrechtlichen Genehmigungen ihren Handlungsspielraum gegenüber dem Betreiber RWE nutze. Bei anstehenden bergrechtlichen Zulassungen solle die Landesregierung die weitere Tagebauentwicklung restriktiver handhaben als bisher.

2022 hatten Landes- und Bundesregierung mit RWE ausgehandelt, dass der Kohleausstieg im Rheinland um acht Jahre auf 2030 vorgezogen wird.

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