Bilder von Schimpansen, die zum Teil kein Fell mehr haben, hatten den Zoo Magdeburg in die Kritik gebracht. Der Zoo ließ das Verhalten der Tiere untersuchen.
Der Zoo Magdeburg hat Vorwürfe zurückgewiesen, bei der Haltung von Schimpansen gegen Vorschriften zu verstoßen. Es gebe keinen Hinweis für körperliches oder psychisches Leid der Tiere, sagte der Kurator und Tierarzt des Zoos Magdeburg, Felix Husemann, am Mittwoch. Die vorhandenen Platzverhältnisse würden die gesetzlich vorgegebenen Anforderungen sogar deutlich überschreiten. Die Tierschutzorganisation Peta hatte dem Zoo bereits im vergangenen Jahr vorgeworfen, dass die Schimpansen im Zoo Magdeburg Symptome schwerer psychischer Belastungsstörungen aufweisen würden. Ende vergangenen Monats hatten auch die Musiker Bill und Tom Kaulitz, die aus Magdeburg kommen, in ihrem Podcast über die Situation gesprochen und damit die Thematik neu angestoßen.
Im Magdeburger Zoo leben nach eigenen Angaben zehn Schimpansen. Sie weisen zum Teil in ihrem Fell viele kahle Stellen auf, weil die Tiere sich gegenseitig das Fell zupfen. Dieses Verhalten, das sogenannte Grooming, gehöre bei den Tieren im Magdeburger zum Sozialverhalten dazu, erklärte Kurator Husemann. Die betroffenen Tiere zeigten die Verhaltensauffälligkeit bereits seit ihrer Ankunft im Magdeburger Zoo im Jahr 2014. Es lasse sich nicht mehr ermitteln, wie dieses Verhalten vor mehr als zehn Jahren entstanden sei. Es gehe vor allem vom ranghöchsten Weibchen und ihren Nachkommen aus, die es von ihr gelernt hätten. Der Zoo hat nach eigenen Angaben eigens eine Studie zum Verhalten der Tiere durchgeführt. Dabei sei aufgefallen, dass das Verhalten die Tiere nicht störe und rein optischer Natur sei, erklärte Husemann.
Auch die für die Schimpansen zuständigen Koordinatoren des Europäischen Zooverbands EAZA bestätigten dem Magdeburger Zoo, alle Anforderungen und Standards zu erfüllen.
Peta-Mitteilung bei Instagram Zoo Magdeburg