Ermittler sind am Mittwoch mit einem Großeinsatz in acht Bundesländern gegen Mitglieder einer international agierenden Schleuserbande vorgegangen. Zehn Menschen seien festgenommen worden, teilten die Bundespolizei in Sankt Augustin und die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mit. Ihnen werden neben Schleusung auch Bestechung und Geldwäsche vorgeworfen.
Insgesamt sollen 38 Menschen Teil der Bande sein. Gegen sie und 147 geschleuste Menschen wird ermittelt. Als Hauptbeschuldigte gelten zwei Rechtsanwälte aus dem Raum Köln, die bei den Durchsuchungen festgenommen wurden. Sie sollen über ihre Kanzleien wohlhabende Staatsangehörige aus China und dem arabischen Raum angeworben haben. Mit der Aussicht auf eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis sollen die Geschleusten zwischen 30.000 und 350.000 Euro gezahlt haben.
Mit dem Geld sollen die Rechtsanwälte unter anderem Scheinfirmen gegründet haben. Ein erheblicher Teil habe jedoch der eigenen Bereicherung gedient. Die Aufenthaltserlaubnisse wurden bei den Ausländerämtern in Kerpen, Solingen, im Rhein-Erft-Kreis und im Kreis Düren erlangt.
Zu den Festgenommenen gehört auch ein Mitarbeiter des Kreises Düren, der Bestechungsgeld bekommen haben soll. Mehr als tausend Beamte durchsuchten seit dem Morgen 101 Wohn- und Geschäftsräume, darunter zwei Rechtsanwaltskanzleien und die angeblichen Geschäftssitze der Scheinfirmen sowie die vermeintlichen Wohnsitze. Dazu gehörten zwei Burgen in der Eifel. Auch die betroffenen Ausländerämter wurden durchsucht.
Die Durchsuchungen dauerten am Vormittag weiter an. Einsätze gibt es in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein. Dabei wurden einer ersten Zwischenbilanz zufolge rund 210.000 Euro Bargeld beschlagnahmt. Die Ermittler kündigten für den Nachmittag weitere Informationen an.