Viele Sendungen betroffen: Bombenfund in Köln – RTL muss Sendezentrale verlassen

Großes Umplanen bei RTL in Köln. Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe am Rheinufer müssen die Mitarbeitenden das Sendergebäude verlassen. Auch mehrere Fernsehsendungen müssen anders als vorgesehen ablaufen. Inzwischen ist der Blindgänger entschärft.

Wegen eines Bombenblindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg müssen an diesem Mittwoch Tausende Menschen in Köln ihre Wohnungen und Arbeitsplätze verlassen. Im Evakuierungsbereich befindet sich auch die Sendezentrale von RTL – die geplante Entschärfung hat erhebliche Auswirkungen auf die Produktion der Fernsehsendungen des Privatsenders. Am späten Nachmittag dann die Nachricht: Die Bombe ist entschärft.

RTL von Bombenfund in Köln betroffen

Nach Angaben der Kölner Stadtverwaltung wurde die amerikanische Zehn-Zentner-Bombe bei Baggerarbeiten am Kennedyufer im Stadtteil Deutz entdeckt. „Die Fliegerbombe muss noch heute entschärft werden. Dafür muss der Gefahrenbereich abgesperrt und evakuiert werden“, teilte die Stadt mit. Der Evakuierungsradius wurde auf 500 Meter rund um den Fundort der Bombe festgelegt. Wann die Entschärfung des Blindgängers starten soll, stand zunächst nicht fest.

Neben rund 100 Anwohnerinnen und Anwohnern in dem Bereich sind in erster Linie Tausende Beschäftigte der vor Ort ansässigen Unternehmen betroffen. Dazu gehört auch RTL, das am Standort Köln mehrere Tausend Mitarbeitende hat und zahlreiche Sendungen live in dem Sendekomplex am Rheinufer produziert. 

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Für die Verantwortlichen des Kölner Privatsenders stehen daher am Mittwoch Herausforderungen an, denn ab 14 Uhr muss das Gebäude geräumt sein – von allen Beschäftigten. In dieser Zeit läuft das Mittagsmagazin „Punkt 12“. „Daher verlegen wir kurzerhand unser Studio nach draußen und werden von außerhalb der Evakuierungszone ‚Punkt 12‘ und eventuell auch die späteren aktuellen Sendungen ‚Explosiv‘ und ‚Exclusiv‘ (…) weiter live senden“, sagte RTL-News-Chef Martin Gradl. „RTL Aktuell“ um 18.45 Uhr würde aus dem Berliner Hauptstadtstudio gesendet, sollten die Evakuierungsmaßnahmen bis dahin nicht abgeschlossen sein. 

Der Nachrichtensender ntv, der ebenfalls zu RTL gehört, solle ebenfalls von einem anderen Standort aus senden. Die gesamte Senderegie werde aus Berlin abgewickelt. Sogenannte Havariebänder mit aufgezeichneten Sendungen für den Störungsfall liegen bei allen Sendern der Mediengruppe (u.a. auch Vox, RTL Zwei) bereit.

Im Evakuierungsradius liegt auch die Hohenzollernbrücke über den Rhein – betroffen ist daher auch der Zugverkehr rund um Köln. Die Auswirkungen der Streckensperrung dürften bundesweit zu spüren sein. In der Domstadt werden zudem mehrere Straßen gesperrt, auch Buslinien sind davon berührt.

Am Nachmittag teilte die Stadt dann mit, dass die Weltkriegsbombe entschärft wurde. Es sei ein „anspruchsvoller und ungewöhnlicher Einsatz“ gewesen. Die Zehn-Zentner-Bombe sei von einer Baggerschaufel auf einen Ponton – eine schwimmende Insel – gelegt worden. Dort habe sie der Kampfmittelbeseitigungsdienst dann entschärft.

Quellen: Stadt Köln, Deutsche Bahn, RTL

Hinweis: Dieser Artikel wurde nach der Entschärfung der Bombe aktualisiert.

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