Missbrauchsvorwürfe: Der Fall Sean „Diddy“ Combs: Warum Prinz Harrys Name in den Gerichtsakten auftaucht

Nach den schweren Vorwürfen gegen Sean „Diddy“ Combs tauchen erste Details aus einer Klage auf: So fällt in den Gerichtsakten unter anderem der Name von Prinz Harry. Die Hintergründe.

Es geht um sexuelle Gewalt, Missbrauch und sogar Menschenhandel: Gegen den US-Rapper Sean „Diddy“ Combs sind in den vergangenen Monaten gleich mehrere schwere Vorwürfe erhoben worden. Am Montag durchsuchten Einsatzkräfte der Polizei die Luxus-Villen des Musikers in Los Angeles und Miami, beschlagnahmten mögliches Beweismaterial. Combs ließ über seinen Anwalt ausrichten, die Razzien seien eine Hexenjagd, die Vorwürfe gegen ihn haltlos. Doch der Fall zieht große Kreise. Zuletzt hatte im Februar der Produzent Rodney „Lil Rod“ Jones eine 30-Millionen-Dollar-Klage gegen Combs eingereicht. Er wirft ihm unter anderem vor, ihn unter Drogen gesetzt und sexuell belästigt zu haben. Die britische Presse stieß in den Gerichtsakten nun auf ein überraschendes Detail: Darin fällt auch der Name von Prinz Harry.

Razzien bei Sean Diddy CombsDem Royal wird kein Fehlverhalten vorgeworfen, doch sein Name wird in der Klage genutzt, um den einflussreichen Umkreis von Sean „Diddy“ Combs darzustellen. Der Rapper sei für seine Partys bekannt gewesen, die er angeblich für Menschenhandel genutzt haben soll. Dies sei möglich gewesen, weil er „Zugang zu Promis wie berühmten Sportlern, Politikern, Künstlern, Musikern oder internationalen Würdenträgern wie dem britischen Royal Prinz Harry“ gehabt habe, heißt es in der Anklageschrift. Diese haben ihm Glaubwürdigkeit verliehen.

Prinz Harry und Sean „Diddy“ Combs lernten sich bei einem Gedenkkonzert kennen

Kennenglernt hatten sich Harry und der Rapper bei einem Gedenkkonzert für Harrys verstobene Mutter Prinzessin Diana im Jahr 2007. Im Londoner Wembley Stadion trafen er und sein Bruder William auf den US-Star, Fotos zeigen Harry scherzend mit Combs und Kanye West. Damals war Harry die Nummer drei in der britischen Thronfolge, galt als wilder Party-Prinz. Doch wirklich nahe scheinen sich die beiden nicht gestanden zu haben: Ob die beiden danach erneut zusammen feierten, ist nicht bekannt.

Meghan in Düsseldorf

Dass sich die britische Presse trotzdem ausgerechnet auf dieses Detail stürzt, verwundert wenig: Seit Harrys Abkehr von der britischen Königsfamilie und dem Umzug in die USA haben sich die dortigen negativen Schlagzeilen um ihn nochmals verstärkt. Der Royal hat sich bisher noch nicht zu dem Fall Sean „Diddy“ Combs geäußert.

Combs hatte im November 2023 eine erste Klage seiner Ex-Freundin Cassie außergerichtlich einigen können. Doch kurze Zeit später klagten zwei weitere Frauen gegen ihn, warfen ihm unter anderem Vergewaltigung vor. Im Dezember ging eine weitere Frau vor Gericht, im Februar folgte dann die erwähnte Klage des Produzenten. Combs dementiert alle Anschuldigungen.

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