Podcast „Die Boss – Macht ist weiblich“: Kann Künstliche Intelligenz ein Bewusstsein erlangen, Katharina Zweig?

Katharina Zweig ist Informatik-Professorin und KI-Expertin. In der aktuellen Podcast-Folge „Die Boss“ philosophiert sie mit Gastgeberin Simone Menne darüber, ob sich eine KI erschaffen lässt, die ein Bewusstsein hat. Und sie erklärt, warum die Informatik unbedingt mehr Frauen braucht.

Audio Katharina Zweig

Katharina Zeig leitet das „Algorithm Accountability Lab“ an der RPTU Kaiserslautern-Landau, sie hat den Studiengang Sozioinformatik gegründet und ist Expertin für KI. Für ihre Expertise wurde sie mehrfach ausgezeichnet, bis 2020 war sie Mitglied der Enquetekommission „Künstliche Intelligenz“, und sie hat zwei Bestseller geschrieben, die der breiten Masse erklären, was es mit KI und Algorithmen auf sich hat.

Als Katharina Zweig als Studentin von der Biochemie zur Informatik wechselte, war sie eine von ganz wenigen Frauen. Und noch immer sind es viel zu wenige, sagt sie in der aktuellen Folge „Die Boss – Macht ist weiblich“. Dabei sei jetzt der richtige Zeitpunkt, in die Informatik zu gehen, weil man damit Gesellschaft aktiv gestalten kann, sagt Zweig.

IG Metall Chefin Christiane Benner: „Wenn ich eine Quotenfrau sein sollte, sage ich: Na und?“18.39

„In Deutschland haben wir es weder geschafft, die Frauen in die Informatik zu bringen, noch die vielen Kinder, die in erster, zweiter, dritter Generation hierhergekommen sind. Und auch die bräuchten wir ganz, ganz dringend, um Software zu gestalten, die für alle vorteilhaft ist.“

Künstliche Intelligenz zwischen Diskriminierung und Diversität

Denn Künstliche Intelligenz kann diskriminieren. Weil sie in einer Gesellschaft entsteht, die diskriminierend ist. Deshalb sei es unabdingbar bei ihrer Entwicklung Diversität zu berücksichtigen: „Diese Diversität geht von ganz jung bis ganz alt über verschiedenste kulturelle, kulturelle Hintergründe und natürlich auch über Männer und Frauen.“

Im Gespräch mit Simone Menne erzählt Katharina Zweig von skurrilen Vorfällen mit künstlicher Intelligenz, sie erklärt, was Terrorismus mit Algorithmen zu tun hat und räumt mit Mythen auf. Zum Beispiel sei es „ein Missverständnis, dass die heutige KI im Betrieb weiterlernt. Das ist viel zu gefährlich, das macht man nicht“. In der Folge beantwortet Katharina Zweig auch der Frage aller Fragen: Könnte KI über kurz oder lang nicht sogar ein Bewusstsein entwickeln?

Die Professorin brennt für ihr Fach. An der Universität hat sie einen eigenen Studiengang gegründet: „Sozioinformatik“, der den gesellschaftlichen Folgen technologischer Entwicklungen mit und durch KI auf den Grund geht. Damit wollte sie mehr Frauen für das Fach begeistern. Ein netter Nebeneffekt, der aus ihrer Sicht für die Informatik spricht: Homeoffice und Familiengründung sind mit diesem Beruf bestens vereinbar. Bei Katharina Zweig läuft es trotzdem anders: „Bei uns ist mein Mann mit den Kindern zu Hause und ich bin vorne auf den Bühnen.“

Infobox Die Box NL anmelden

Bei „Die Boss – Macht ist weiblich“ sprechen Spitzenfrauen unter sich: Gastgeberin und Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne (unter anderem BMW, Deutsche Post DHL, Henkel) trifft  Chefinnen aus allen Gesellschaftsbereichen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Karriere zu reden. „Die Boss“ erscheint vierzehntäglich immer mittwochs auf stern.de und dem Youtube-Kanal des stern  sowie auf RTL+ und allen gängigen Podcast-Plattformen. 

Hinweis der Redaktion: Der stern gehört zu RTL Deutschland.

Verwandte Beiträge