„Rust“-Todesfall: Waffenmeisterin Hannah Gutierrez ist schuldig – wie es jetzt für Alec Baldwin weitergeht

Am Set von „Rust“ erschoss Alec Baldwin versehentlich Kamerafrau Halyna Hutchins. Jetzt wurde die Waffenmeisterin des Films schuldig gesprochen. Was das für den Schauspieler bedeutet. 

Alec Baldwin beteuerte immer wieder, den Abzug der Requisitenwaffe nicht betätigt zu haben, als er am Set von „Rust“ versehentlich Kamerafrau Halyna Hutchins erschoss. Auch könne er sich nicht erklären, wie echte Munition an das Filmset gekommen sei. Zumindest für die zweite Frage scheint jetzt eine Antwort gefunden worden zu sein. 

„Rust“-Vorfall: Waffenmeisterin schuldig gesprochen

Nach mehr als zweistündiger Beratung kam das Geschworenengericht im US-Bundesstaat New Mexico am Mittwoch zu seinem Urteil gegen die Waffenmeisterin des Westerns, Hannah Gutierrez-Reed. Sie wurde der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen. Die Staatsanwaltschaft hatte im Schlussplädoyer „ständige, nicht enden wollende Sicherheitsmängel“ am Filmset betont. „Jedes Mal, wenn ein Schauspieler eine Waffe in der Hand hatte, war das wie beim Russisch Roulette“, sagte Staatsanwältin Kari Morrissey.

Alec Baldwin wird sich ebenfalls bald vor Gericht verteidigen müssen. Bereits im Januar 2023 war der Schauspieler erstmals angeklagt worden, die Klage wurde aber nach wenigen Monaten fallengelassen. Es seien weitere Untersuchungen und forensische Analysen erforderlich, hieß es von Seiten der Ermittler. Die sind inzwischen komplett, so dass es Anfang des Jahres erneut zur Anklage vor einer Grand Jury gekommen ist. Würde Baldwin verurteilt, könnte der Schauspieler bis zu 18 Monate im Gefängnis verbringen. Er plädierte auf „nicht schuldig“. 

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Alec Baldwin muss sich noch vor Gericht verteidigen

Auch wenn Baldwin in den vergangenen Wochen nicht vor Gericht stand, sondern die junge Waffenmeisterin, fiel sein Name dort dennoch. Gutierrez-Reeds Anwälte argumentierten, er sei der „Big Boss“ am Filmset gewesen. Er habe als Produzent Geld sparen wollen und alle anderen am Set zur Eile gedrängt. Gutierrez-Reed sei ein „Sündenbock“, so die Argumentation ihrer Anwälte. 

Besonders die Aussage von einem FBI-Waffenexperten stellte Baldwins Sicht der Dinge in Frage. Dass Baldwin den Abzug der Waffe nicht betätigt habe, hielt Bryce Ziegler vom FBI für schwer zu glauben, wie er während der Befragung durch Gutierrez-Reeds Anwalt schilderte. Um die Waffe zum Schießen zu bringen, ohne den Abzug zu betätigen, hätte Baldwin einen Hammer gebraucht, so Ziegler. Die Waffe sei allerdings intakt gewesen, als sie als Beweismittel untersucht worden ist. 

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„Wir sind froh, dass die Justiz weiterhin dafür sorgt, dass alle anderen, die für Halynas Tod verantwortlich sind, die rechtlichen Konsequenzen für ihre Handlungen tragen müssen“, ließ die Familie der toten Kamerafrau über ihren Anwalt verlautbaren. 

Quelle: AFP

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