Rätsel um Prinzessin Kate: Die Royals schulden ihrem Volk keine Bilder – aber ihre Kommunikation ist katastrophal

Seit Weihnachten hatte die Öffentlichkeit Prinzessin Kate nicht mehr zu Gesicht bekommen, nun wurde sie im Auto von einem Paparazzo fotografiert. Zufrieden sind die Skeptiker im Netz dennoch nicht. 

Es sieht ein bisschen so aus, als hätte der Paparazzo eine Kamera aus den 50er-Jahren benutzt, um Prinzessin Kate und ihre Mutter Carole Middleton im Auto abzulichten. Der Abschuss, den das US-Portal „TMZ“ am Montag veröffentlichte, ist unscharf und körnig. Und so sorgt das erste Bild der künftigen Königin seit Weihnachten bei Skeptikern im Netz nicht unbedingt für Beruhigung. Sie sorgen sich um die beliebte Prinzessin, weil Kate sich so lange schonen muss und ewig nicht gesehen wurde. Bis nach Ostern wird sie keine öffentlichen Termine wahrnehmen.

Prinzessin Kate: Rätsel um körniges Paparazzo-Foto

Das Paparazzo-Foto wird im Netz von aufmerksamen Beobachtern analysiert, jeder Zentimeter im Gesicht der Prinzessin auf Auffälligkeiten untersucht. Ihre Gesichtsform scheint etwas runder als sonst, was eine Vielzahl an Gründen haben könnte. Viel spannender ist die Frage, warum das Rätsel um Kate die Gemüter überhaupt so sehr erregt. 

Im Falle Kate hat das gleich mehrere Gründe. Die Menschen sind es gewöhnt, dass sich ihre zukünftige Königin stets perfekt und strahlend in der Öffentlichkeit zeigt. Selbst nach der Geburt ihrer drei Kinder präsentierte sie sich im Kleid auf den Treppen vor dem Krankenhauseingang. Ganz nach dem Motto: Seht her, ich bin Profi und zeige euch euren Thronfolger. Kate ist als pflichtbewusst bekannt, sie hält sich stets an die royale Etikette. Dass sie sich seit mittlerweile fast drei Monaten aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat, sorgt angesichts dessen für Verwunderung.

FS Queen Momente 06.42

Andere Ansprüche an die weiblichen Royals

Es wirft jedoch die Frage auf, ob bei einem männlichen Mitglied der Königsfamilie ähnlich reagiert oder ob dessen Wunsch nach Privatsphäre vom Volk respektiert würde. Als Herzogin Meghan ihren Sohn Archie in England zur Welt brachte, war die Presse in einem Ausnahmezustand, weil keiner wusste, welches Krankenhaus die Amerikanerin gewählt hatte und sie außerdem auf den öffentlichen Auftritt unmittelbar nach der Niederkunft verzichtete. Ein Unterschied zur aktuellen Situation um Kate ist, dass die Presse sich bislang noch zurückhält, während Menschen im Netz wild spekulieren. 

Nicht nur wegen Kates üblicher Loyalität zum Königshaus und den dort herrschenden Regeln ist das aktuelle Verhalten der Waleses merkwürdig. Auch die PR-Strategie des Palastes ist mindestens ausbaufähig. Jeder Royal ist von Kommunikationsprofis umgeben – und doch wirkt der Umgang mit Krankheiten der Royals teilweise nicht durchdacht. 

FS Meghan 16.29

Während König Charles III. sehr offen mit seiner Prostatabehandlung und anschließender Krebs-Diagnose umging, halten sich William und Kate zurück. Weder über die Art von Kates Operation wurde Aufschluss gegeben noch über die Gründe. Ihre Strategie passten die beiden auch dann nicht an, als über eine längere Zeit der Hashtag „WhereisKate“ im Netz trendete. „Never complain, never explain“, scheint auch für Familie Wales oberstes Gebot zu sein. Was nicht verwunderlich ist, wäre da nicht Charles‘ mit seinem ungewöhnlichen Informationsdrang, neben dem William und Kate nun seltsam verspannt erscheinen.

Zuletzt bliebe da auch noch die Frage, wie viel die Royals ihrem Volk schulden. Die Antwort: Es ist kompliziert. Denn natürlich werden die Royals vom Volk mitfinanziert. Im vergangenen Jahr betrug die staatliche Vergütung an das Königshaus 86,3 Millionen Britische Pfund. Regierungszuschüsse mit dem Namen „Sovereign Grant“, aus dem Reise- und Sicherheitskosten sowie Personalkosten und die Instandhaltung des Betriebs im Palast bezahlt werden. Die britischen Steuerzahler sind also finanziell am System Monarchie beteiligt. 

Und so sind die Ansprüche der Briten an „ihre“ Royals hoch. Salopp formuliert: Sie wollen sie arbeiten sehen. Sie wollen die großen Auftritte, das Blitzlicht und die Chance, die Königsfamilie live zu erleben. Am liebsten Kate, die heller als viele andere Mitglieder der Familie strahlt. Und so ist die Erwartung an sie offenbar größer als an andere „working royals“. Dass die auch nur Menschen sind mit Verletzlichkeiten, Krankheiten und schlechten Tagen wird dabei oft vergessen. Besonders den weiblichen Mitgliedern scheint das Volk keine Schwäche zuzugestehen. Das war bei Herzogin Meghan der Fall, weil sie sich aktiv gegen inoffizielle Gepflogenheiten wehrte, und ist jetzt auch bei Kate auffällig.

Ja, die Briten zahlen mit ihren Steuern das Königshaus. Und ja, die Institution hat auch deshalb eine Berechtigung, weil die Mitglieder der Familie zahlreiche Termine und Engagements wahrnehmen. Aber schuldet eine Frau, die gerade operiert wurde, dem Volk ein Foto von sich, wenn sie sich nicht danach fühlt und der Körper unter den Strapazen leidet? Nein. Dennoch sollte sie ihre Strategie vielleicht an die Bedenken des Volks anpassen. Statt never complain, never explain eben doch ein bisschen mehr erklären. Die Sorgen innerhalb des britischen Volks hätte das PR-Team der Waleses längst im Keim ersticken können. 

Quellen: „TMZ“ / Statista

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