Chinas Ministerpräsident hat zum Start des Volkskongresses das diesjährige Wachstumsziel auf „rund fünf Prozent“ festgelegt. Das Ziel gilt als ambitioniert.
Chinas Wirtschaft soll nach dem Willen der Regierung in diesem Jahr um „rund fünf Prozent“ wachsen. Dieses Wachstumsziel ging aus dem Rechenschaftsbericht von Ministerpräsident Li Qiang hervor, der zum Auftakt der diesjährigen Tagung des chinesischen Volkskongresses in Peking veröffentlicht wurde.
Bereits im Vorjahr war ein Wachstum von „rund fünf Prozent“ angestrebt worden, das letztlich leicht übertroffen wurde. Nach offiziellen Angaben des Pekinger Statistikamtes wuchs die zweitgrößte Volkswirtschaft schließlich um 5,2 Prozent. Kritiker bezweifeln allerdings grundsätzlich die Genauigkeit der chinesischen Wirtschaftsdaten. Dennoch gilt die Höhe des Wachstumsziels als wichtiger Gradmesser und Indikator für den wirtschaftspolitischen Kurs der Regierung.
Zuletzt schwachen globale Nachfrage
Vor der Bekanntgabe hatten Beobachter ein mögliches Wachstumsziel von etwa fünf Prozent als durchaus ambitioniert bezeichnet. Ein Wachstum in dieser Größenordnung sei im vergangenen Jahr leichter zu erreichen gewesen, da die Wirtschaft nach der Corona-Pandemie von Nachholeffekten profitiert habe.
Zuletzt hatte die chinesische Wirtschaft vor allem unter der schwachen globalen Nachfrage, dem kriselnden Immobilienmarkt und dem schwachen Binnenkonsum gelitten. Der chinesische Aktienmarkt steht stark unter Druck. Wegen der ökonomischen Krise in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt dürften sich in diesem Jahr vor allem in- und ausländische Unternehmen wichtige Signale vom Volkskongress erhoffen.
Der Nationale Volkskongress ist das nicht frei gewählte Parlament Chinas unter der Alleinherrschaft der Kommunistischen Partei. Bei seiner jährlichen Sitzung segnen die Abgeordneten die Pläne und Ziele der Regierung von Staats- und Parteichef Xi Jinping und Ministerpräsident Li Qiang ab. Derzeit umfasst das Plenum laut offiziellen Angaben 2956 Abgeordnete.