„Für das friedliche Miteinander“: Frankfurt verwandelt seine Freßgass zum Ramadan in ein Lichtermeer

Der Ramadan beginnt an diesem Sonntagabend. Frankfurt setzt zum Fastenmonat ein Zeichen mit einer speziellen Straßenbeleuchtung.

Frankfurt ist als kühles und rationales Finanzzentrum bekannt. Aktuell macht die Metropole am Main jedoch mit einer sehr besinnlichen Aktion von sich reden, die dem Frieden unter den Religionen dienen soll und vermutlich auch international Aufsehen erregen wird: Speziell zum Ramadan wird ein Teil der Innenstadt in ein Lichterneer verwandelt und festlich geschmückt sein. 

Erstmal werde die Stadt auf den muslimischen Fastenmonat in der Großen Bockenheimer Straße mit einer Beleuchtung durch Halbmonde, Sterne und Fanoos-Laternen sowie dem Schriftzug „Happy Ramadan“ hinweisen, teilte das offizielle Portal der Stadt am Montag mit. Die Große Bockenheimer Straße ist sonst auch als „Freßgass“ bekannt.

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Der Fastenmonat Ramadan sei für viele Menschen eine Zeit des Innehaltens, begründete die Stadt ihre Aktion, die sich gleichermaßen an Einheimische und Touristen richtet. Grundlage ist demnach ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom vergangenen Jahr.

Ramadan-Beleuchtung soll für ein friedliches Miteinander stehen

„Der Ramadan ist eine Zeit, in der sich die Menschen auf das besinnen, was wirklich wichtig ist im Leben, wird Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner in der Mitteilung zitiert. Das sei etwas zu essen, ein Dach über dem Kopf und die friedliche Geborgenheit in der Gemeinschaft mit Familie, Freunden und auch Nachbarn.

Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg sagte, die Ramadan-Beleuchtung stehe „für das friedliche Miteinander aller Menschen in Frankfurt„. Die Aktion setze ein Zeichen für Frieden und Mitmenschlichkeit und auch „gegen antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus.

Muslime in aller Welt begehen ab diesem Sonntag den Ramadan, der Fastenmonat endet am 9. April. In Deutschland sind nach Schätzungen rund 5,5 Millionen Menschen muslimischen Glaubens oder knapp sieben Prozent der Bevölkerung.

Quellen: Frankfurt.de, „Berliner Zeitung

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