„Bares für Rares“: Alle wollen sie haben: Spitztüte löst irres Bietergefecht aus

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Verkäufer: Bei „Bares für Rares“ entwickelte sich ein irrsinniges Bietergefecht zwischen Walter „Waldi“ Lehnertz und Jos van Katwijk um einen alten Feuerlöscher.

Eine echte Kuriosität hat Georg Bulla auf dem Dachboden seines Großvaters gefunden: Der 59 Jahre alte Programmierer aus Wehr hat den zylinderförmigen, roten Gegenstand mit zu „Bares für Rares“ gebracht und möchte ihn verkaufen. Doch worum genau handelt es sich dabei?

Wie Experte Detlev Kümmel erklärt, handelt es sich zum eine sogenannte Spitztüte. Das bezeichnet einen alten Feuerlöscher. Der Name des Produktes lautet „Minimax“. Das steht für ein Minimum an Preis, Gewicht und Aufwand – und ein Maximum an Einfachheit und Leistung, so Kümmel. „Das ist logisch“, findet Horst Lichter. Erstmals seien diese Spitztüten 1902 in den Handel gekommen. Das hier vorliegende Exemplar stammt aus den 1920er Jahren.

„Bares für Rares“: „Waldi“ gegen Jos van Katwijk

Der Experte demonstriert nun die Funktionsweise des Feuerlöschers, in dem sich Salzsäure mit einer Natriumhydrogencarbonat-Salzlösung vermischt und dadurch einen Überdruck erzeugt, der sich durch den Zylinder Bahn bricht und in flüssiger Form herausspritzt. 50 Euro hätte Bulla gerne für die Spitztüte. Eventuell geht sogar noch etwas mehr: Kümmel taxiert den Wert auf 50 bis 100 Euro. 

Im Händlerraum sagt der Verkäufer zunächst noch zwei Werbesprüche auf: „Feuer breitet sich nicht aus, hast du Minimax zu Haus“, lautet der eine. „Minimax ist großer Mist, wenn du nicht zuhause bist“, der andere. Dafür gibt es von Walter „Waldi“ Lehnertz 80 Euro. Das bleibt jedoch nicht das höchste Gebot, denn Jos van Katwijk hält mit seinen Geboten dagegen und treibt den Preis auf irre Höhen. „Immer den Ärger mit den Holländern“, sagt „Waldi“, als sich sein Kontrahent auch bei 240 Euro noch nicht abschütteln lässt. 

FS Bares für Rares Experten

Es geht immer weiter. „Ich kann doch nicht für so ’ne Schultüte 300 geben“, hadert Lehnertz – um dann genau diese Summe zu bieten. Das ist schon irrsinnig für ein Objekt, dessen Wert auf maximal 100 Euro geschätzt wird. Doch der Niederlänger erhöht auf 310 Euro. „Waldi“ wird es daraufhin zu bunt, und er bietet nun 350 Euro, um dem Wahnsinn ein Ende zu setzen. Van Katwijk lässt sich allerdings noch immer nicht abschütteln – und so geht es noch weiter in die Höhe. Am Ende erhält Jos van Katwijk den Zuschlag für 390 Euro. „Waldi“ gibt sich geschlagen: „Den kriegst du auch nicht von der Backe, den Vogel. Furchtbar.“

Verkäufer Georg Bulla ist hinterher sprachlos über das viele Geld: „Ich hab keine Worte.“

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