Surrogate-V: Diese Tauchdrohne soll Putins Atom-U-Boote wie eine Bulldogge beschützen

Das Designbüro Rubin arbeitet an autonomen Mini-U-Booten. Das Modell Surrogat-V dient als Kampfhund für einen Atomwaffenträger. Wer das Atom-U-Boot versenken will, muss zuerst an den aggressiven Drohnen vorbeikommen.

Rubin, das Designbüro der russischen Marine, hat neue Renderings der Unterwasserdrohne Vedomi (Surrogate-V) veröffentlicht. Erstmals wurde das Roboter-U-Boot 2022 mit dem Design der „Arcturus“ gezeigt. Offenbar soll eine ganze Familie von voll autonomen Tauchfahrzeugen entwickelt werden, Surrogate-V ist die Militärvariante. Es ist die Weiterentwicklung bekannter Mini-U-Boote, die zu Täuschzwecken eingesetzt wird, indem sie die akustische Signatur „großer“ U-Boote nachahmt.

Surrogate-V soll eine Reichweite von 1500 Kilometern erlangen. Die Drohne wird elektrisch angetrieben, das Akkupack kann an Bord durch Generatoren aufgeladen werden. Die Aufgaben solcher Boote sind vielfältig. Sie können den Gegner in die Irre führen und so die eigenen Atom-U-Boote schützen. Die Klein-U-Boote können ihr Sonar aggressiver nutzen, um die Boote des Gegners aufzuspüren. Und zu guter Letzt können sie eigene Angriffe durchführen.China Torpedo 12.43

Unterwasserdrohnen benötigen keine Druckzelle

Der Bau von Unterwasserdrohnen ist besonders reizvoll, weil die Konstruktion des U-Bootes viel einfacher wird, wenn man auf den Druckkörper für die Besatzung verzichten kann. Wenn keine „Gasblase“ im Innern besteht, spielt der Druck in der Tiefe keine große Rolle. Ein AUV (Autonomous Underwater Vehicle) kann sich in der Tiefe vor anderen U-Booten und Schiffen verstecken oder von dort aus seine Angriffe starten. Ohne Menschen an Bord sinkt zudem der Energiebedarf in Ruhephasen – so eine Drohne kann sehr lange Zeit auf der Lauer liegen.

U Boot Lautlos 15.09

Ein U-Boot – drei Beschützer 

Das Design der „Arcturus“ sah am Heck des Hangars Platz für bis zu drei Boote vom Typ „Surrogat-V“ vor. Dafür wurde die Zahl der Startsilos für ballistische Raketen auf zwölf reduziert. Die „Arcturus“ wäre damit ein strategisches U-Boot ganz neuen Typs. Die drei Begleit-AUVs sind die Bulldoggen der „Arcturus“, dafür gebaut, das Mutterschiff zu schützen. Bisherige AUVs sind lediglich aufwendige Täuschkörper. Nach Ansicht des U-Boot-Experten H.I. Sutton handelt es sich bei Surrogat-V dagegen um Angriffs- und Abwehrdrohnen. Darauf deutet ein relativ großes Sonar-Array hin. Surrogat-V ist außerdem mit einem Spürsystem ausgestattet, das Strahlung und die Chemikalien im Kielwasser eines U-Bootes „erschnüffeln“ kann. Der Pump-Jet-Antrieb dürfte dem AUV eine hohe Geschwindigkeit verleihen. Geschützt durch drei AUV dürfte es anderen Angriffs-U-Booten oder Überwasserschiffen sehr schwer fallen, die „Arcturus“ zu bekämpfen.

Nicht verwechselt werden sollten derartige AUVs mit dem Weltuntergangstorpedo „Poseidon“.

Quellen:RIA, Naval News , Topwar

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