Notfall: Nach Gasleck sind Messtrupps in Häusern in Hadamar unterwegs

Die betroffenen Anwohner in Hadamar können sich nach dem Gasleck Hoffnung auf eine baldige Heimkehr machen. Messtrupps prüfen in ihren Häusern, ob noch Explosionsgefahr besteht.

Nach dem folgenschweren Leck an einem Propangastank in Hadamar haben die Einsatzkräfte damit begonnen, Messungen in den Wohnhäusern im nahen Umkreis um den Tank vorzunehmen. Seit 8.00 Uhr gehen sie Haus für Haus ab, um die Gaskonzentration zu messen, wie eine Stadtsprecherin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur sagte. So sollen mögliche Explosionsgefahren ausgeschlossen werden. Insgesamt gehe es um mehr als 400 Gebäude, darunter neben gut 200 Wohnhäusern beispielsweise auch Garagen und Schuppen. Auch für die Durchlüftung wollen die Einsatzkräfte sorgen. Wie lange die Maßnahmen dauern, stand zunächst nicht fest.

Derweil bereitet die Stadt ein Merkblatt für die betroffenen Anwohner zum richtigen und sicheren Verhalten bei der Rückkehr in die Häuser vor. Wenn die Gebäude in einem Sicherheitsradius von rund 400 Metern um den Gastank freigemessen sind, werde zunächst der Strom wieder angestellt, sagte die Sprecherin. Erst danach würden die Häuser geschlossen für alle Betroffenen wieder freigegeben.

Das Leck an dem Gastank war am Montagvormittag gemeldet worden und vermutlich bei Wartungs- und Reparaturarbeiten entstanden. In einem Umkreis von zunächst rund 300 Metern um den Tank hatten daraufhin die Menschen wegen Explosionsgefahr ihre Wohnungen und Häuser verlassen müssen. Später war der Sicherheitsradius auf 400 Meter ausgeweitet worden, nachdem bei einer Explosion und dem Einsturz eines Hauses ein Mann schwer verletzt worden war. Der Mann war nach Polizeiangaben entgegen den Anweisungen der Sicherheitskräfte dorthin zurückgekehrt. Er wurde schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt.

Der Einsatz gestaltete sich sehr kompliziert, weil sich an dem lecken Propangastank sehr niedrige Temperaturen von um die minus 40 Gar gebildet hatten und der Tank zwischenzeitlich komplett vereist war. Propangas ist zudem schwerer als Luft und sammelt sich in Kellern, Senken und auch in der Kanalisation. Am Vortag hatte sich der Einsatz verzögert, weil in der Kanalisation eine hochexplosive Gaskonzentration gemessen worden war, die zunächst mit der Durchspülung der Kanäle und Entlüftung beseitigt werden musste.

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