Britisches Königshaus : Die Royal Family hat ein Problem − und es sind nicht die kruden Theorien über Prinzessin Kate

Die Frau von Prinz William ist seit Anfang des Jahres krank, um ihre Abwesenheit ranken sich teils absurde Gerüchte. Sorgen sollte der Monarchie aber noch etwas anderes bereiten.

Im Netz häufen sich Gerüchte um den Gesundheitszustand von Prinzessin Kate: Sie habe einen BBL durchführen – einen sogenannten Brazilian Butt Lift, zu Deutsch: eine Po-Straffung –, sie liege im Koma, sie habe sich einen Pony geschnitten und wolle ihn rauswachsen lassen, sie sei mit Komiker Pete Davidson durchgebrannt, sie lebe nicht mehr und die gesamte Royal Family wisse Bescheid. Die Theorien um Kates Abwesenheit reichen von völlig absurd bis hin zu unheimlich und düster. 

Mittlerweile ist die Zahl der Gerüchte so hoch, dass der Kensington-Palast sich zu einem Statement genötigt sah, in dem letztlich jedoch nur stand, was seit Januar bekannt ist: Kate habe sich einer geplanten Bauch-Operation unterziehen müssen und werde bis nach Ostern genesen und keine Termine wahrnehmen. 

Prinzessin Kate soll sich bis nach Ostern erholen

Diese Gerüchte sind belastend, aber nicht das größte Problem der Royal Family. Denn aktuell verliert die Institution nicht nur an Glamour, sondern durch die Abwesenheit der strahlendsten und wichtigsten Mitglieder auch an Ansehen. Nach König Charles‘ Krebserkrankung, Kates Krankheit und Williams daraus folgender Absenz liegt die größte Last der royalen Aufgaben auf den Schultern von Königin Camilla und Prinzessin Anne, die eine Vielzahl an Terminen und Engagements wahrnehmen. Beide sind über 70 Jahre alt. 

FS Meghan 16.29

Insgesamt sind lediglich vier der elf arbeitenden Royals unter 70 Jahren: Kate, William sowie Herzogin Sophie und Prinz Edward. Nur sie übernehmen Termine und Engagements im Namen des Königs. Mehr als 2500 im Jahr, verteilt auf diese Gruppe Menschen. Ursprünglich waren es noch 14 Familienmitglieder. Doch nicht mehr dabei sind Prinz Harry und Ehefrau Meghan sowie der in Ungnade gefallene Prinz Andrew.

Prinz Andrew an vorderster Front – ein merkwürdiges Bild

Charles hatte in den vergangenen Jahren immer wieder betont, er wünsche sich eine moderne und verschlankte Monarchie. Das hat er jetzt davon. Gibt es einen Ausfall – oder wie in diesem Fall gleich mehrere –, fängt die Institution an zu bröckeln. Auch die Kommunikation des Kensington-Palastes sorgt bei Fans und Experten mittlerweile für Kritik. Dass Prinz William seine Teilnahme an der Trauerfeier zu Ehren seines verstorbenen Patenonkels, des ehemaligen griechischen Königs Konstantin II., kurzfristig absagte, führte in den britischen Klatschblättern direkt zu wütenden Meinungsartikeln. Vor allem, weil er Kritikern zufolge eine unzureichende Erklärung für sein Fehlen abgab.

Prinz Andrew auf dem Weg zur Trauerfeier zu Ehren des ehemaligen griechischen Königs Konstantin II.
© Chris Jackson/PA Wire

Und dann wäre da noch das öffentliche Bild, das die Monarchie bei besagter Trauerfeier abgab. Guter Dinge und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht führte ausgerechnet jener Mann die familiäre Runde auf dem Weg zur Kapelle an, der zuletzt für den größten Skandal des Königshauses gesorgt hat: Prinz Andrew. Andrew, dessen Freundschaft mit dem verstorbenen Pädophilen Jeffrey Epstein erst im Januar wieder Thema war, als Gerichtsunterlagen veröffentlicht wurden, ist der schlechteste Repräsentant der Royals, den man sich vorstellen kann. Natürlich war er als Privatperson bei der Trauerfeier – und dennoch gingen die Bilder um die Welt, die ihn fröhlich grinsend ganz vorne in der Traube an Royals zeigten. 

Dass König Charles erkrankt ist und zusätzlich auch noch Prinzessin Kate, ist ein trauriger Schicksalsschlag für die Familie. Für die Firma jedoch – und die Royals sind Teil einer Firma – ist es mindestens genauso schlimm. Denn das Königshaus braucht mehr als das, was es gerade im Stande ist zu bieten: Es braucht Glamour, es braucht Frische und es muss dem Volk das Gefühl geben, auch in Zukunft noch relevant zu sein. 

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