Vor Hawaii: Erstmals Buckelwale bei Paarung beobachtet: Es waren zwei Männchen

Im Januar 2022 sind zwei Walforschern sensationelle Aufnahmen eines sich paarenden Buckelwal-Paares gelungen. Später stellte sich heraus, dass alles ganz anders war als gedacht.

Über das Paarungsverhalten von Buckelwalen ist trotz intensiver Forschung wenig bekannt. Doch im Januar 2022 gelangen Lyle Krannichfeld und Brandi Romano westlich der Hawaii-Insel Maui Fotos zweier Buckelwale bei der Paarung, wie sie im Fachmagazin „Marine Mammal Science“ berichten.

STERN PAID Technik gegen Unterwasserlärm 13.05Demnach haben sich die Wale ihrem Boot bis auf wenige Meter genähert. Daraufhin haben Krannichfeld und Romano Unterwasserfotos der beiden Tiere gemacht. Etwa dreißig Minuten seien die Buckelwale ums Boot geschwommen, einer der Wale habe dabei einen erigierten Penis gehabt und sei mehrfach oberflächlich in die Genitalöffnung – in der der Penis normalerweise verborgen ist – des anderen Wals eingedrungen. Dabei hätte der eine Wal den anderen mit seinen Brustflossen umklammert.

Paarung zweier männlicher Buckelwale

Durch einen Vergleich der Schwanzflossen beider Tiere mit den Fotos in einer Datenbank sei bestätigt worden, dass es sich um zwei männliche Tiere gehandelt habe, schreiben Krannichfeld und Romano. Sie versuchen auch, das Verhalten der beiden Wale zu erklären: „Einige mögliche Erklärungen für dieses Verhalten sind, dass Wal B fälschlicherweise versuchte, sich mit Wal A zu paaren, dass er eine soziale Beziehung zu einem kranken Artgenossen festigte oder dass es ein Ausdruck der Dominanz gegenüber einem schwachen und verletzten Konkurrenten war.“Walfangstation 09.05

So faszinierend dieses Verhalten gewesen sein mag. Auf die Beobachtung einer Paarung von männlichem und weiblichem Buckelwal wartet die Meeresforschung noch immer. Ausgewachsene Buckelwale werden bis zu 15 Meter lang und kommen oft in Küstennähe vor. Sie gelten als besonders lebhaft und sind für ihre Sprünge und „Gesänge“ berühmt. Der Buckelwal steht unter Artenschutz.

Quellen:„The Guardian“, „Wiley Online Library“.

Verwandte Beiträge