Geschichte: Bundesarchiv: Steigende Kosten bringen Archive an Grenzen

Alte Landkarten oder Briefe, Edikte und Gesetze: Archive sind Basis der Erinnerungskultur, meint der Chef des Bundesarchivs, Michael Hollmann. Doch aus seiner Sicht stehen die Dinge nicht zum Besten.

Das Bundesarchiv schlägt wegen steigender Kosten Alarm. „Archive sind die Basis jeder pluralistischen Erinnerungskultur“, sagte Archivpräsident Michael Hollmann der Deutschen Presse-Agentur. Ihre „demokratiestabilisierende Funktion“ könnten Archive aber nur erfüllen, wenn die Bestände dauerhaft sicher gelagert und von qualifiziertem Personal betreut und nutzbar gemacht würden.

„Vor diesem Hintergrund bereitet mir die angespannte finanzielle Lage vieler Archive und auch des Bundesarchivs große Sorgen“, warnte Hollmann. „Wir stoßen an unsere Grenzen.“ Kosten für Personal, Energie, Baumaßnahmen und Digitalisierung seien gestiegen. Das belaste die Haushalte der Archive in besorgniserregendem Ausmaß.

Das Bundesarchiv bewahrt im Auftrag des Bundes zentrale Bestände der deutschen Geschichte und Zeitgeschichte auf – vom Heiligen Römischen Reich bis heute. Gesichert werden Papiere, Karten, Bilder, Plakate, Filme oder Tonaufzeichnungen. Dabei entscheidet das Bundesarchiv, was aufgehoben wird, weil es zum Beispiel bleibenden Wert für Erforschung und Verständnis der Geschichte hat.

Zum Tag der Archive am kommenden Wochenende öffnet auch das Bundesarchiv einige seiner 23 Standorte. In Berlin-Tegel wird zum Beispiel erklärt, wie man seine Vorfahren recherchieren kann. In Berlin-Lichterfelde kann man sich über Bestände aus der NS-Zeit informieren. In Koblenz gibt eines der größten Bildarchive des Landes Einblicke in die Bestände, ebenso die Stasi-Unterlagen-Archive in Berlin, Dresden, Gera, Erfurt, Leipzig, Halle oder Frankfurt an der Oder.

Über die Aufgaben des Bundesarchivs Programm zum Tag der Archive

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