Gebäudeenergiegesetz: Wärmepumpe: Ab sofort Anträge auf Heizungsförderung bei der KfW möglich

Wer aufs Heizen mit einer Wärmepumpe wechseln möchte, kann ab diesem Dienstag einen Antrag bei der Förderbank KfW stellen. Noch ist das Angebot auf Privatleute beschränkt.

In die Debatte um die Wärmepumpe kommt wieder Bewegung: Ab diesem Dienstag können Privatleute bei der Förderbank KfW Anträge für den Austausch ihrer Heizungen auf Grundlage des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) einreichen. Unterstützt wird der Austausch alter fossiler Heizungen gegen Anlagen auf Basis erneuerbarer Energien mit einem Investitionskostenzuschuss von mindestens 30 Prozent und maximal 70 Prozent. Fördermittel gibt es zum Beispiel für den Einbau einer Wärmepumpe, aber auch für andere Heizungen.

Zunächst gilt das Angebot nur für Eigentümer von Einfamilienhäusern, die diese selbst bewohnen. Am Morgen kam es bei der Registrierung auf dem KfW-Portal zu Wartezeiten, weil der Andrang offensichtlich groß war, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtete. „Vor Ihnen im Warteraum sind: 529 Personen. Der Warteraum wurde angehalten“, hieß es demnach auf der Webseite. Die Antragstellung sollte um 8 Uhr beginnen.STERN 09_24 Fernwärme6:10

Hintergrund der neuen Förderungen ist das Heizungsgesetz der Ampel-Koalition, das seit dem 1. Januar gilt. Hauseigentümer können bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten beantragen. So gibt es für den Einbau einer als klimafreundlich geltenden Heizung wie einer Wärmepumpe eine Grundförderung von 30 Prozent. Dazu können Boni gezahlt werden, wenn das Haus selbst genutzt und eine bestimmte Gehaltsgrenze unterschritten wird. Voraussetzung ist außerdem ein Vertrag mit einem Fachunternehmen.

Neues Gesetz soll Einbau der Wärmepumpe voran treiben

Über das Heizungsgesetz hatte es monatelang erbitterten Streit gegeben. Generell gilt: Funktionierende Heizungen können weiterbetrieben werden. Das gilt auch, wenn eine Heizung kaputtgeht, aber noch repariert werden kann. Vorgeschrieben ist seit 1. Januar, dass Neubauten in Neubaugebieten eine Heizung mit 65 Prozent erneuerbaren Energien haben muss. Das ist in vielen Fällen eine Wärmepumpe.

Die Ende vergangenen Jahres beschlossene Förderrichtlinie sieht vor, dass bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) auch Förderanträge für Aufträge nachgereicht werden können, die seither bereits beauftragt wurden. Die höheren Fördersätze gelten dann, wenn jemand eine alte Heizung besonders schnell austauscht oder wenn das Haushaltsjahreseinkommen 40.000 Euro nicht überschreitet. Gefördert werden weiterhin auch andere Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz.STERN PAID 39_23 Titel Alles auf Grün Heizen 11.58

Das Heizungsgesetz hatte zuletzt allerdings eine – von der Regierung unbeabsichtigte – Folge. So waren die Verkäufe von Gas- und Ölheizungen im vergangenen Jahr kräftig gestiegen.

Nach einem Rückgang im Jahr 2022 waren der Absatz von Gasheizungen auf den Rekordwert von 790.500 verkauften Kesseln gestiegen, hatte der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) jüngst in seiner Jahresbilanz berichtet – ein Plus von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Absatz der von Klimaschützern besonders kritisierten Ölheizungen verdoppelte sich demnach 2023 auf 112.500 Geräte. Von den politisch besonders geförderten Wärmepumpen seien 356.000 Stück verkauft worden, ein Plus von 51 Prozent.

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Wärmemarkt lag laut Umweltbundesamt zuletzt bei rund 18 Prozent. Mehr als vier Fünftel davon entfielen auf den Brennstoff Holz.

Heizkosten-Auswertung 16.53Lesen Sie hier: Im vergangenen Jahr sind die Heizkosten explodiert. 2023 gibt es etwas Entspannung, aber es bleibt teuer. Eine Auswertung zeigt, wie viel die verschiedenen Heizarten einen Musterhaushalt kosten.

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