Frankfurt: Fahrer raste auf Paar zu: Lebenslange Haft wegen Mordes

Ein Autofahrer hat eine Frau auf einem Zebrastreifen angefahren und tödlich verletzt, nun ist er verurteilt worden. Es ist bereits der zweite Schuldspruch in dem Fall.

Weil er eine Frau auf einem Zebrastreifen mit seinem Auto angefahren und tödlich verletzt hat, ist ein Mann vom Landgericht Frankfurt wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Angeklagte sei kein eiskalter Mörder, sagte der Vorsitzende Richter am Montag in seiner Urteilsverkündung. Der Tod der Frau sei ihm zum Tatzeitpunkt aber gleichgültig gewesen, dies erfülle den Tatbestand des Mordes. Der Fall mache betroffen und fassungslos, sagte der Vorsitzende Richter.

Der 34 Jahre alte Deutsche ist laut Anklage im August 2015 in Kriftel im Main-Taunus-Kreis ungebremst auf ein sich küssendes Liebespaar auf einem Zebrastreifen nahe einem Verkehrskreisel zugefahren. Das Auto erfasste die 41 Jahre alte Frau, sie geriet unter den Wagen und wurde mehr als 400 Meter weit mitgeschleift. Sie starb kurz danach an ihren schweren Verletzungen. Der Mann hatte sich durch einen Sprung auf den Bürgersteig retten können.

Staatsanwaltschaft und Nebenklagevertreter hatten eine lebenslange Haftstrafe wegen Mordes aus niedrigen Beweggründen für den Angeklagten gefordert. Die Verteidigung hatte eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren für den 34-Jährigen beantragt. In einem ersten Prozess war der Angeklagte bereits 2018 vom Landgericht Frankfurt zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Bundesgerichtshof hatte die Entscheidung jedoch aufgehoben und an eine andere Schwurgerichtskammer zurückverwiesen.

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