Erst hohe Umsätze, dann drohende Einbußen: Die Zusammenarbeit mit Rapper Kanye West war für den Konzern aus Bayern eine Achterbahnfahrt. Der Verkauf der Restposten soll weiteren Schaden abwenden.
Der Sportartikel-Hersteller Adidas hat den Abverkauf weiterer Produkte der „Yeezy“-Reihe angekündigt, die noch aus der 2022 beendeten Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Rapper Kanye West herrühren. Adidas hatte sich nach mehreren als antisemitisch empfundenen Äußerungen des Musikers und Designers 2022 von West getrennt, was erhebliche Einbußen für das Unternehmen bedeutete. Über den Abverkauf der Restbestände gab es lange Zeit Unklarheit. Inzwischen wurden zwei Tranchen verkauft, nun soll die nächste folgen. Für Ende des Jahres hat Adidas ein Ende der Abverkäufe angekündigt.
Die Produkte werden ausschließlich auf digitalem Weg erhältlich sein, teilte Adidas in Herzogenaurach mit. Bereits vor Wochen hatten das Unternehmen angekündigt, in diesem Jahr weitere Yeezy-Produkte zu kostendeckenden Preisen auf den Markt zu werfen. Dies würde Umsätze in Höhe von etwa 250 Millionen Euro bedeuten. Damit würden weitere nennenswerte Abschreibungen unnötig.
Verluste geringer als befürchtet
Adidas hatte mit den meisten hochpreisigen Designerprodukten im Jahr 2022 einen Umsatz von 1,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Zwischendurch waren sogar Verluste für das Betriebsergebnis befürchtet worden, für den Fall, dass größere Posten hätten abgeschrieben werden müssen. Die Abverkäufe im Jahr 2023 brachten noch einmal Umsätze in Höhe von 750 Millionen Euro. Von den Einnahmen wurden Unternehmensangaben zufolge signifikante Beträge an Organisationen gespendet, die sich gegen Diskriminierung und Hass, einschließlich Rassismus und Antisemitismus einsetzen.
Inzwischen geht Adidas davon aus, nur kleinere Posten im zweistelligen Millionenbereich abschreiben zu müssen, etwa bei beschädigter Ware oder Produkten, die nur noch in Einzelgrößen vorrätig sind. Ende des Jahres sollen die Yeezy-Verkäufe enden.