Der Tod des jungen Türken Mehmet Turgut jährt sich am Sonntag zum 20. Mal. In Rostock haben zahlreiche Menschen am Samstag eine Demo zu seinen Ehren organisiert.
Mehrere hundert Menschen haben am Samstag in Gedenken an den vor 20 Jahren ermordeten Türken Mehmet Turgut in Rostock demonstriert. Dem Aufruf des Bündnisses in Gedenken an Mehmet Turgut waren rund 400 Menschen gefolgt, wie die Polizei am Samstagabend sagte. Die Veranstaltung sei friedlich zu Ende gegangen.
Turgut war am 25. Februar 2004 in Rostock erschossen worden, kurz nachdem er den Imbissstand eines Freundes geöffnet hatte. Er war das fünfte Opfer einer bundesweiten Anschlagsserie, die sich vor allem gegen Kleinunternehmer richtete, deren Familien aus der Türkei und in einem Fall aus Griechenland stammten. Schnell machte der Begriff „Döner-Morde“ die Runde. Erst 2011, als in Eisenach in einem ausgebrannten Wohnwagen die Leichen zweier gesuchter Rechtsextremisten gefunden wurden, wurde klar: Für die Mordserie mit insgesamt zehn Toten in mehreren Bundesländern ist die rechtsextremistische Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) verantwortlich.
Für Sonntag hat das Bündnis in Rostock zudem eine Gedenkveranstaltung für Mehmet Turgut im Stadtteil Toitenwinkel geplant. Dabei soll auch eine neue Gedenktafel enthüllt werden. Die bisherige war mehrfach beschmiert worden.