Geröstete Sauerei: Starbucks schenkt in China Kaffee mit Schweinefleisch-Aroma aus

Das klingt schon sehr fies: Starbucks bietet anlässlich des chinesischen Neujahrsfests in einigen chinesischen Filialen einen besonderen Kaffee – der wird mancherorts mit einer Scheibe Schweinefleisch serviert.

„Fleisch essen bedeutet Wohlstand im kommenden Jahr“ – daran glauben die Chinesen. Aber muss man deshalb gleich den Kaffee so verhunzen? In Chinas wichtigstem Microblogging-Dienst Weibo wirbt die amerikanische Kaffeekette mit dem „Savory Latte“, also einem herzhaften Kaffee. Daran ist erst einmal nichts auszusetzen, aber die Quelle der herzhaften Aromen in diesem Heißgetränk klingt zumindest für westliche Ohren einfach falsch. Italiener müssen jetzt stark sein.

Lebensmittel-Lügen 14.34

Für umgerechnet etwa neun Euro gibt es für kurze Zeit einen Kaffee mit Schweinefleisch-Aroma. Das steckt offenbar in einer dunkelroten Soße, die auf den Milchschaum gekippt wird. Manchmal sieht man die Tassen zusätzlich mit einer Scheibe Schweinefleisch garniert. Wie ein Sprecher des Unternehmens dem „Spiegel“ mitteilte, wolle man mit der Kreation „lokale Geschmackseigenheiten hervorheben und traditionelle Bräuche unterstreichen“.

Starbucks serviert offenbar keine Katastrophe

So schlimm, wie er klingt, ist der Kaffee aber offenbar gar nicht. Ein „CNN„-Reporter machte sich kürzlich auf den Weg in eine der Filialen, die das Gebräu auf der Karte haben und bestellte den besonderen Latte. Etwas enttäuscht darüber, dass sein Kaffee ohne den Spieß serviert wurde, meldet er: „Im Grunde schmeckt es wie ein normaler Milchkaffee mit einem süß-herzhaften Topping. Ich verstehe, warum Menschen diese Geschmacksmixtur mögen. Ich persönlich bleibe aber bei meiner Mandelmilch.“

Viel Zeit, die kleine Schweinerei zu probieren, bleibt allerdings nicht. Laut Sprecher hat Starbucks die Sonderaktion lediglich bis zum Vorratsende oder kommende Woche Montag geplant – zudem gibt es den Schweine-Kaffee nur in 25 Filialen landesweit.

Starbucks Klage 16.51

Aktionen, die für Aufmerksamkeit sorgen, braucht Starbucks in China offenbar ständig, heißt es in einem weiteren „CNN“-Bericht. Demnach herrsche auf dem chinesischen Markt ein großer Konkurrenzdruck, da heimische Marken versuchen, die Global Player zu verdrängen. China gilt als größter Markt für Marken-Kaffee der Welt, wodurch immer mehr Ketten dort ihr Glück versuchen.

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