Fast immer gilt: Alle vier Jahre ist ein Schaltjahr. Nur dann gibt es einen 29. Februar. Betroffen davon sind mehr Geburtstagskinder, als viele wohl schätzen würden.
Manche Menschen in Baden-Württemberg können am Donnerstag zum ersten Mal Geburtstag an ihrem richtigen Geburtstag feiern. Am 29. Februar 2020 – dem bislang letzten Schalttag – kamen im Südwesten laut Statistischem Landesamt 223 Kinder zur Welt. Insgesamt feiern rund 7000 Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger am 29. Februar 2024 Geburtstag, wie die Behörde in Stuttgart auf Anfrage weiter mitteilte.
Schaltjahre mit 366 Tagen sollen die Differenz zwischen dem sonst üblichen 365-tägigen Kalenderjahr und dem etwas längeren Sonnenjahr ausgleichen. Der Hintergrund sind verschiedene natürliche Zeitmaße: Das Jahr als Umlaufzeit der Erde um die Sonne, der Monat als Umlaufzeit des Mondes um die Erde und der Tag, der durch die tägliche Sonnenbahn festgelegt wird. Das Jahr hat nach Angaben der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt im Mittel 365,2422 Tage. Zwischen zwei Neumonden liegen 29,5306 Tage.
Das Problem beim Erstellen eines Kalenders ist, dass diese Zahlenverhältnisse nicht rund sind. Schaltjahre können das annähernd korrigieren. Nach dem heute gültigen Gregorianischen Kalender – eingeführt unter Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 – fallen in ein Jahrhundert 36.524,25 Tage. Das kommt den natürlichen Zeitmaßen also sehr nahe. Nach Auskunft der Bundesanstalt gibt es keine offiziellen Überlegungen oder gar Festlegungen dazu, wie mit den verbleibenden Abweichungen umzugehen ist. Ein Unterschied von 0,03 Tagen pro Jahrhundert sei aber auch wirklich sehr klein: etwa ein Tag in 3000 Jahren.
Als mehr oder weniger eingängige Faustformel gilt: Alle glatt durch vier teilbaren Jahre sind Schaltjahre. Ausnahme sind die Jahre, die sich zwar ohne Rest durch 100, nicht jedoch durch 400 teilen lassen. Im (durch vier teilbaren) Jahr 2100 wird es somit keinen 29. Februar geben.
Physikalisch-Technische Bundesanstalt zum Kalender