In Japan streiten sich jedes Jahr im Februar Massen an nackten Männern um 20 Zentimeter lange Stäbe, die Glück bringen sollen. Doch nach 1000-jähriger Geschichte ist nun Schluss mit dem Spektakel.
Ein Problem damit, Körperkontakt mit Wildfremden zu haben, sollte man bei dem japanischen „Saidaiji Eyo“-Festival nicht haben. Um die 10.000 Männer, lediglich mit einer Art windelähnlicher Unterhose und Socken bekleidet, raufen sich jedes Jahr am dritten Februar-Wochenende um kleine Holzstäbe.
Im Tempel Saidaiji Kannonin findet das „Fest der nackten Männer“ statt. Doch worum geht es bei der japanischen Nacktsause? Das Fest blickt auf eine 1000-jährige Tradition zurück und soll seine Gewinner vor Unglück bewahren. Ein Priester wirft aus einer vier Meter hohen Fensteröffnung 100 Bündel Glücksstäbe, die 20 Zentimeter lang und vier Zentimeter im Durchmesser sind, in Hanfsäcken in das rege Getummel.
Die nackten Männer kämpfen mit allen Mitteln ums Glück
Ab diesem Moment geht es drunter und drüber in der Präfektur Okayamawate, denn nun gilt es für die Teilnehmer diese „Shingi“ genannten Stäbe zufassen zu bekommen und sie in einen mit Reis gefüllten hölzernen Maßbehälter namens „Masu“ zu stecken. Demjenigen, dem diese Herausforderung gelingt, wird ein Jahr lang Glück prophezeit – bis zum nächsten Nackt-Fest.
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Doch die nackte Anhängerschaft muss sich nun, nach 1000-jähriger Tradition, am dritten Februar-Wochenende im nächsten Jahr etwas anziehen. Denn 2024 fand das kuriose Ereignis zum letzten Mal statt. Der Grund ist die Vergreisung der Teilnehmer und der Mangel an jungen Nachfolgern, so berichtete es die japanische Zeitung „Asahi Shimbun“.
Quellen: Botschaft von Japan, Südkurier, Kölner Stadt-Anzeiger, FAZ, ZDF