Wohnungspolitik: Bauministerin legt „Förder-Turbo-Bilanz“ für Wohnraum vor

Bezahlbare Mietwohnungen sind vielerorts Mangelware. Neubau konnte den wachsenden Bedarf bislang nicht decken. In NRW sieht die Bauministerin jetzt eine Trendwende durch massive öffentliche Förderung.

Mit rund 2,1 Milliarden Euro an öffentlichen Fördermitteln ist der Wohnungsbau in Nordrhein-Westfalen nach Zahlen des Landesbauministeriums im vergangenen Jahr stark angekurbelt worden. Profitiert hätten davon sowohl der Bau bezahlbarer, preisgebundener Mietwohnungen als auch Eigentumsmaßnahmen, berichtete NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) am Donnerstag in Düsseldorf bei ihrer Wohnraumförderungsbilanz für 2023.

Insgesamt seien fast 12.000 Wohneinheiten gefördert worden. Der Neubau preisgebundener Mietwohnungen sei von knapp 4000 Wohneinheiten im Jahr 2022 um 68 Prozent auf 6726 gestiegen. Mit diesem „Förder-Turbo“ seien allein in diesem Bereich fast 1,5 Milliarden Euro bewilligt worden.

Nach Zahlen des Ministeriums gab es in Deutschland Ende 2022 rund eine Million öffentlich geförderte Wohnungen. Mit knapp 434.000 preisgebundenen Mietwohnungen habe NRW daran einen Anteil von mehr als 40 Prozent. Der seit Jahren zu verzeichnende Rückgang solcher Angebote auf dem Wohnungsmarkt habe sich in NRW zumindest abgeflacht auf minus 1,8 Prozent im Jahr 2022. Zwischen 2005 und 2015 habe der Bestand dagegen noch um rund 3,8 Prozent jährlich abgenommen.

Einen positiven Trend vermeldete Scharrenbach auch für die Eigentumsförderung im vergangenen Jahr: Hier sei im Vergleich zu 2022 sogar ein Plus von 162 Prozent auf 1557 Einheiten verbucht worden. Eine „bundespolitische Delle“ sei hingegen bei der Förderung von Modernisierungsmaßnahmen zu verzeichnen: Der Rückgang um 4,3 Prozent auf 2641 modernisierte Wohneinheiten spiegelt aus ihrer Sicht die massive Verunsicherung der Eigentümer durch den Streit um das Heizungsgesetz wider.

Gute Nachrichten ergebe die Förderbilanz 2023 dagegen für Auszubildende und Studierende: Hier sei eine Steigerung der bewilligten Neubaumaßnahmen um 150 Prozent erreicht worden – von 305 Wohnplätzen im Jahr 2022 auf 785 im vergangenen Jahr. Dafür seien rund 77 Millionen Euro bewilligt worden.

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