Ökotest: Spaghetti all’olio minerale: Ausgerechnet zwei Bio-Nudeln fallen durch

Enttäuschung bei „Ökotest“: Bio-Spaghetti weisen die höchsten Mineralöl-Gehalte, Schimmelpilzgifte und Glyphosat auf. Dafür sind bekannte Marken empfehlenswert.

Besorgniserregende Ergebnisse bei „Ökotest“: Ausgerechnet zwei Bio-Produkte fallen negativ auf. Die Bio-Spaghetti von Netto und Edeka schneiden bei „Ökotest“ mangelhaft ab. Woran liegt’s? Die Produkte wiesen im Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) in stark erhöhten Gehalten auf, eine Substanzklasse, die aus Erdölbestandteilen besteht und sich im menschlichen Fettgewebe sowie in Organen anreichern kann. Besonders besorgniserregend war der Befund bei den Bio-Spaghetti von Edeka, deren Gehalt an diesen Stoffen den Orientierungswert der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) um ein Vielfaches überschritt.

Darüber hinaus wurden in sechs von 37 weiteren Produkten, darunter vier Bio-Nudeln, erhöhte Gehalte dieser Mineralölrückstände festgestellt. Dieses Ergebnis ist umso überraschender, als dass Teigwaren wie Spaghetti normalerweise nicht in dieser Höhe belastet sind, was Fragen nach der Kontaminationsquelle aufwirft. Auch das Thema Glyphosat, ein umstrittenes Pestizid, das von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) als wahrscheinlich krebserregend eingestuft wird, kam im Test zur Sprache. Hier zeigte sich eine leichte Verbesserung gegenüber früheren Untersuchungen, da nur in acht der 37 getesteten Produkte Pestizidspuren gefunden wurden. Dennoch enthielt eine Bio-Eigenmarke, die K-Bio Spaghetti von Kaufland, nachweisbare Mengen an Glyphosat. STERN PAID 36_23 Einfach Essen Muschelpasta 18.35

Ökotest rät nur bedingt zur Bio-Nudel

Interessanterweise wurden auch die neuen Verpackungsmethoden, speziell die Verwendung von Papierbeuteln für Bio-Spaghetti, unter die Lupe genommen. Eine Studie des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) im Auftrag des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu) kam zu dem Schluss, dass Papierbeutel im Vergleich zu Pappschachteln und Plastikbeuteln die geringsten Umweltlasten generieren und somit die ökologischste Verpackungsoption darstellen.

Nicht zuletzt wurde ein Produkt wegen des Nachweises von Schimmelpilzgiften, speziell HT-2 Toxinen, die das Immunsystem schädigen können, abgewertet. Es handelte sich dabei um die Bio-Spaghetti von Riesa.

Insgesamt ist beim Griff zur Bio-Nudel nicht auszuschließen, dass diese mit Mineralölen, Glyphosat und Schimmelpilzgiften kontaminiert sind. Aber keine Sorge: Natürlich gab es auch Testsieger. Beispielsweise die Bio-Spaghetti von Alnatura und DeCecco oder die konventionellen Nudeln von Barilla und Birkel.

Den ganzen Test können Sie hier gegen Gebühr lesen!

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