Beliebter Trick: Warum Apple davor warnt, nasse iPhones in Reis zu legen – und was man stattdessen tun sollte

Ist ein technisches Gerät wie ein iPhone ins Wasser gefallen, gilt Reis oft als Rettung. Nun warnt Apple explizit vor der Methode: Sie kann das iPhone beschädigen.

Es ist schnell passiert: Ob in der Badewanne oder am Pool – wenn das Smartphone aus der Hand rutscht, macht es Platsch. Um die Geräte zu retten, wird in der Regel vor allem eine Lösung empfohlen: Das Gerät in eine Schüssel oder einen Beutel mit Reis zu legen. Und doch warnt Apple vor dieser Methode, offenbar mit gutem Grund. Hier erfahren Sie, was man stattdessen tun sollte. Und warum Reis manchmal trotzdem die beste Lösung bleibt.

Apples Warnung findet sich in einer der zahlreichen Support-Seiten des Unternehmens. Konkret geht es dort um die Frage, wie man sich verhalten sollte, wenn das iPhone vor Flüssigkeiten in den Ladebuchsen warnt. Die Meldung erscheint, wenn man das Gerät ans Ladekabel anschließt, die Feuchtigkeitssensoren in der Buchse aber anschlagen. Dann verweigert das Gerät aus Sicherheitsgründen die Ladung.

Interview iPhone 14 Recycling 11.43

Nasses iPhone: Darum warnt Apple vor Reis

Überraschend ist vor allem die Antwort auf die Frage, was man dann nicht tun sollte: „Packen Sie das iPhone nicht in einen Sack Reis“, widerspricht Apple dort zahlreichen Empfehlungen. „Das zu tun, kann kleinen Partikeln erlauben, ins Gerät zu kommen und das iPhone beschädigen.“ Auch von Trocknungsversuchen mit einer Hitzequelle, etwa eines Föns, oder davor Druckluft, Wattestäbchen oder Papiertüchern in die Ladebuchse zu leiten, rät Apple explizit ab. 

Stattdessen sollte man das Gerät vorsichtig gegen die flache Hand ausklopfen, um Tröpfchen austreten lassen. Dann sollte man es mindestens 30 Minuten an einer belüfteten Stelle trocknen lassen, empfiehlt Apple. Erscheint die Warnung dann immer noch, heißt es weiter abwarten. Und geduldig sein: In Extremfällen könne es bis zu 24 Stunden dauern, bis alle Flüssigkeit verschwunden ist, so Apple.

Eine wichtige Einschränkung gibt es aber: Apples Warnung bezieht sich explizit auf moderne iPhones, bei denen die Flüssigkeitswarnung erscheinen kann – das sind alle Modelle seit dem iPhone XR. Dazu muss man aber wissen: Diese Modelle sind alle ab Werk nach dem Standard IP67 oder sogar IP68 (ab dem iPhone XS) gegen Wasser und Staub geschützt. Ist das Gehäuse des iPhone also nicht beschädigt, kommt kein Wasser ins Innere. Man kann die Geräte problemlos mit frischem Süßwasser in Kontakt bringen und sogar bis zur Tiefe von bis zu sechs Metern eintauchen, ohne dass ein Schaden entsteht. Die Reis-Warnung bezieht sich daher nur auf das Trocknen des Anschlusses.

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Nasses Smartphone: Wann die Reis-Methode doch hilft

Ist allerdings Wasser ins Gehäuse gekommen, sieht die Lage schon ganz anders aus. Bei älteren oder beschädigten iPhones sowie anderen Smartphones ohne IP-Schutz gilt es nach Wasserkontakt, das Gerät so schnell und vollständig wie möglich auch im Innern trocken zu legen. Schließt man es mit Feuchtigkeit in der Elektronik an den Strom an oder schaltet es ein, kann ein Kurzschluss entstehen – und es wird zu Elektroschrott. Angesichts dieses Risikos ist die Gefahr durch die Reis-Partikel das deutlich kleinere Übel. 

Dass getrockneter Reis hilft, liegt an seiner Eigenschaft, Wasser aus der Umgebung aufzusaugen und so sogar Luftfeuchtigkeit aufzunehmen. Das Gerät in Reis einzupacken, kann es daher unter Umständen noch retten. Sicherer ist der Einsatz von Kieselgel. Das dürften allerdings die wenigsten Haushalte in ausreichender Menge spontan zur Hand haben. In beiden Fällen muss man Geduld haben: Mindestens 48 Stunden sollte das Gerät trocknen, bevor man es einschaltet oder ans Ladekabel hängt.

Quellen: Apple, Macworld

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