Cafetière à piston: Mahlen, brühen, stempeln: Warum die French Press so beliebt ist

Kaum ein Heißgetränk ist den Deutschen so heilig wie der Kaffee. Doch viele Hobby-Baristas fragen sich: Wie bereitet man einen Kaffee eigentlich perfekt zu? Und hier kommt die French Press ins Spiel. Was die Franzosen damit zu tun haben und wie die French Press-Zubereitung immer gelingt. 

Filterkaffeemaschinen sind eine aussterbende Spezies. In immer weniger Küchen in Deutschland wird Kaffeepulver mit einem Spezial-Löffelchen abgemessen und die vorher akkurat geknickte Filtertüte nebst einer Prise Salz befüllt. Wie viele Löffel waren das nochmal? Dazu das Glücksspiel, die richtige Menge Wasser mit der vorgewärmten Glaskanne in den Behälter zu füllen, ohne die Arbeitsplatte unter Wasser zu setzen. Acht kleine Tassen? Vier große Tassen? Wie war das gleich? Bei uns zu Hause steht die Filtermaschine nur noch als Notnagel in der Kammer bereit, für den Fall, dass doch mal mehr Besuch mit Kaffeedurst vorbeischaut als eingeplant. 

French Press: Der neue Star am Kaffeehimmel?

Der moderne Kaffeetrinker mahlt die Bohnen selbst. Damit geht es schon mal los. Die manuelle oder elektrische Kaffeemühle gezückt, Bohnen rein und los geht die wilde Fahrt. Erster Vorteil gegenüber dem Filterkäffchen aus der Tüte: Man häckselt nur so viele Bohnen wie benötigt werden und verschließt das Säckchen mit den duftenden Arabica, Robusta oder anderen Bohnen, damit das auch so bleibt. Das Päckchen Pulverkaffee lässt sich nur mit viel Mühe wieder aromadicht verschließen, sodass der Inhalt vor allem bei sparsamem Kaffeegenuss irgendwann auch seinen letzten Hauch Aroma verliert. Zweiter Vorteil: Wer selbst mahlt, entscheidet auch, wie grob oder fein die Kaffeekrümel werden sollen, die man später mit heißem Wasser überbrüht. Und Profis wissen: Der Mahlgrad macht je nach Art der Zubereitung den Unterschied. Insbesondere bei einer French Press. Warum das bei der beliebten Stempelkanne so wichtig ist, erfahren Sie etwas später. 

Staresso Kaffeemühle manuell

Doch die French Press-Zubereitung ist vor allem eins: sehr simpel. Noch dazu steht der trinkfertig Kaffee binnen zehn Minuten auf dem Frühstückstisch. Geht doch mit einem Kaffee-Vollautomaten viel schneller, denken sich nun vielleicht einige. Das ist richtig. Dafür muss hier jede Tasse einzeln gebrüht werden. Vom Reinigungsaufwand und dem bei hochwertigen Maschinen üppigen Preis einmal ganz abgesehen. Die French Press ist vielleicht nicht die eleganteste, dafür aber eine der bequemsten Arten, Kaffee nach dem eigenen Geschmack zu zaubern. Welche Tricks dabei helfen, dem Kaffee den Extra-Kick zu geben und was French Press Neulinge beachten sollten? 

Hier sind die wichtigsten Schritte für die French Press-Zubereitung:

Kaffeemühle Melitta Molino

Nach Bedarf Bohnen in eine Kaffeemühle füllen (60 Gramm pro Liter Wasser).Bohnen mahlen (Mahlgrad 7, entspricht etwa der Körnung von grobem Meersalz).Parallel Wasser zum Kochen bringen.Kaffeemehl in die French Press schütten.Sprudelndes Wasser ca. eine Minute abkühlen lassen (auf ca. 95 Grad Celsius) und aufgießen.Mit einem langen Löffel kräftig umrühren.Stempel bis auf Höhe des eingefüllten Wassers in die French Press drückenNach etwa vier Minuten Press-Stempel vorsichtig bis auf den Boden der Stempelkanne nach unten drücken.

Handpresso Travel Press

French Press: Warum der Mahlgrad so wichtig ist

Bitterstoffe, im Fall der Kaffeebohnen hauptsächlich Antioxidantien, können Kaffeetrinker:innen schnell die Lust an ihrem Lieblings-Heißgetränk nehmen. Damit das bei der French Press-Zubereitung nicht passiert, sollte man auf vier Dinge besonders achten.

Nutzen Sie die etwas mildere Arabica-Bohne für Ihre French Press.Achten Sie auf den korrekten Mahlgrad (7).Überbrühen Sie das Pulver keinesfalls mit kochendem Wasser.Lassen Sie die Mischung maximal vier bis fünf Minuten ziehen.

Le Creuset Stempelkanne

Warum sind diese vier Punkte so wichtig? Kaffeebohnen enthalten Bitterstoffe, sogenannte Antioxidantien. Diese werden übermäßig stark freigesetzt, wenn die Bohnen zu fein gemahlen, das Wasser zu heiß und die Ziehzeit zu lang ist. Aus diesem Grund sollte in einer French Press zubereiteter Kaffee auch nach dem Stempeln nicht über längere Zeit herumstehen. Selbst in einer French Press mit Isolierung wird der Kaffee zunehmend bitter. Bei einem guten Kaffee-Vollautomaten lassen sich die entscheidenden Parameter (Mahlgrad & Wassertemperatur) in der Regel einstellen.

French Press: Was haben die Franzosen mit der Stempelkanne zu tun?

Zum Abschluss noch ein kleiner Ausflug in die Geschichte des Kaffees. Die French Press soll ihre Wurzeln tatsächlich im Frankreich des 19. Jahrhunderts haben. Ein etwas schusseliger Franzose hatte, so wird berichtet, vergessen, seinen Kaffee mit dem Wasser zusammen aufzukochen. Kurzerhand kippte er das Wasser über den Kaffee. Das Pulver filterte er später wieder heraus. Ein erfinderischer Italiener namens Attilio Calimani ließ sich die French Press Zubereitung erst einige Jahrzehnte später patentieren. Am Namen der heute weltweit so beliebten Kaffeezubereitung änderte das aber nichts mehr.

Quellen: 19grams.coffee

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