Baubeginn: Proteste gegen Beginn der Abrissarbeiten bei der Sternbrücke

Mehrere Menschen haben am Montag gegen den Start der Abrissarbeiten an der Sternbrücke protestiert. Sie wollen damit erreichen, dass die Bahn ihre Arbeiten zunächst stoppen muss.

Die von der Deutschen Bahn geplanten Vorbereitungen für Abrissarbeiten an der Sternbrücke in Hamburg-Altona sind am Montagmorgen von einem kurzen Protest begleitet worden. Gegen 6.30 Uhr hatten sich zwischen 200 und 300 Menschen an der Sternbrücke versammelt, um spontan gegen den ihrer Meinung nach überstürzten Baubeginn zu demonstrieren, wie Axel Bühler, einer der Organisatoren der Initiative Sternbrücke, am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg sagte.

Die Max-Brauer-Allee sei wegen des Protestes am Morgen zunächst voll gesperrt gewesen, sagte ein Polizeisprecher dazu. Ihm zufolge sollen in der Spitze rund 180 Menschen dem Aufruf der Initiative gefolgt sein.

Die Initiative Sternbrücke forderte einen vierwöchigen Baustopp, damit sie den Planfeststellungsbeschluss der Bahn in Ruhe prüfen und dagegen Klage einreichen kann. Das sei ein Gebot der politischen und juristischen Fairness.

Das Eisenbahnbundesamt hatte den fast 400-seitigen Feststellungsbeschluss zur Sternbrücke in der vergangenen Woche veröffentlicht. Demnach kann die Bahn die fast 100 Jahre alte und von täglich mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzügen passierte Brücke durch eine 108 Meter lange und 21 Meter hohe, stützenfreie Stabbogenkonstruktion ersetzen. Die Kosten für die neue Brücke werden bislang auf rund 125 Millionen Euro taxiert.

„Bahn und Stadt haben das Planfeststellungsverfahren fast vier Jahre lang verschleppt. Und die Planung ist auf den ersten Blick so schlecht geblieben wie am ersten Tag“, sagte Bühler zudem laut Mitteilung. Der Initiative zufolge gebe es keinen Grund zur Eile, weil die Sternbrücke noch bis 2035 genutzt werden könne.

Der Deutsche Bahn zufolge starten die Bauarbeiten mit Abrissarbeiten, die ohnehin gemacht werden müssten. Zunächst liefen aber lediglich Vorbereitungsarbeiten, sagte ein Bahnsprecher dazu am Montag. Davon seien zunächst nur direkt angrenzende Gebäude betroffen, die der Bahn gehörten. Zudem sollen in den kommenden Tagen entlang der Bahntrasse erste Bäume gefällt werden.

Planfeststellungsbeschluss

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