Sie können Europol unterstützen, jungen Opfern sexualisierter Gewalt zu helfen und die Täter zu fassen. Die Polizeibehörde hat Fotos veröffentlicht, die bei den Taten entstanden sind. Erkennen Sie irgendetwas wieder?
Die europäische Polizeibehörde Europol setzt beim Kampf gegen sexualisierte Gewalttaten gegen Kinder einmal mehr auf die Schwarmintelligenz, also auf das Wissen der Internetnutzerinnen und -nutzer weltweit.
„Trace an object“ („Spüre ein Objekt auf“) heißt die Aktion der Ermittlerinnen und Ermittler, die bereits seit 2017 läuft und immer wieder neu aufgelegt wird.
Das Prinzip ist so simpel wie erfolgreich: Bei ihrer Arbeit müssen sich die Polizistinnen und Polizisten durch unzählige Bilder und Videos wühlen – mit furchtbarem Inhalt. Sie zeigen sexualisierte Gewalt gegen Kinder, auch in ihrer schlimmsten Ausprägung. Ein Problem: Häufig sind nur die Opfer der Taten zu sehen. Um sie und andere Kinder zu schützen und die meist männlichen Täter zu überführen, benötigt Europol mehr Angaben zu den Aufnahmen. Wann wurde ein Video aufgenommen? Wo ist ein Foto entstanden?
Hier kommen die Internetnutzerinnen und -nutzer ins Spiel – potenziell Milliarden Menschen. Die Beamtinnen und Beamten hoffen, dass irgendjemand irgendein Detail aus den teils niedrig aufgelösten Aufnahmen wiedererkennt: In welchem Laden wurde ein bestimmtes T-Shirt verkauft? Aus welchem Land stammt ein Produkt? Wer hat ein Objekt schon mal irgendwo gesehen? „Die unscheinbarsten Hinweise können manchmal helfen, einen Fall zu knacken“, so die Polizeibehörde. Oft sei es für die Puzzlearbeit schon hilfreich, das Land eingrenzen zu können, in dem sich eine Tat ereignet hat.
Europol gegen sexualisierte Gewalt an Kindern
Jüngst hat Europol weitere Bilder (klicken Sie sich oben durch die Fotostrecke) veröffentlicht und hofft auf Tipps aus der Bevölkerung, die einen neuen Ansatz für Ermittlungen geben. Denn in den betreffenden Fällen wurden bislang schon zahlreiche Spuren verfolgt – ohne Erfolg. „Je mehr Menschen die Bilder zu Gesicht bekommen, desto mehr kann letztendlich dazu beigetragen werden, Kinder zu schützen“, gibt sich die internationale Behörde mit Sitz in Den Haag überzeugt.
Europol Ort identifiziert 13.07
Durch vorangegangene „Trace an object“-Aktionen waren bereits Zehntausende Hinweise eingegangen, unter anderem berichtete Europol von 26 Kindern, die in Sicherheit gebracht werden konnten; es gab mehrere Festnahmen. Und das Erfolgsmodell fand inzwischen einen Nachahmer: Die australische Polizei hat ein vergleichbares Programm für den asiatischen-pazifischen Raum aufgelegt.
Doch trotz aller Erfolge: Die bisher veröffentlichten Bilder stellen nur einen Bruchteil der Asservate von Europol dar. Dort lagert noch die schier unfassbare Menge von mehr als 40 Millionen weiterer Aufnahmen, die im Zusammenhang mit sexualisierten Gewalttaten gegen Kinder entstanden sind.
Wenn Sie Angaben zu den Bildern machen können, wenden Sie sich an eine Polizeidienststelle in Deutschland oder kontaktieren Sie Europol direkt über das Kontaktformular. Von dort werden die Hinweise an die zuständigen Behörden weitergeleitet.
Der stern berichtete auch über die vergangenen „Trace an object“-Aktionen. Sehen Sie sich die Bilder hier an: Juni 2017, März 2019, Juli 2019, März 2020, März 2021, Dezember 2023, .