Zucker ist ungesund. Das wissen wir alle. Allerdings ist Naschen Balsam für die Seele. Können wir mit unserer Wahl der Zuckerart die Sünde etwas abmildern?
Dieser Artikel stammt aus dem stern-Archiv und erschien erstmals am 25. Januar 2022.
Fruchtzucker: Zucker aus Obst?
Fruchtzucker (Fruktose) ist in kleinen Mengen in Früchten, Gemüse, Getreide und Honig von Natur aus enthalten. Er steckt aber auch oft in Zuckergemischen, die Süßigkeiten oder Softdrinks beigemengt werden. Der Körper kann Fruktose nur schlecht verwerten. Sie gilt als wichtiger Risikofaktor für eine Fettleber.
Energiequelle fürs Gehirn: Traubenzucker
Traubenzucker (Glukose) hat bei vielen einen besseren Ruf. Unser Gehirn nutzt fast nur Glukose als Energiequelle. Sie ist in süßen Früchten enthalten, wird aber auch industriell hergestellt. Der Körper verwertet sie besser als Fruktose. Laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung sollte man nicht mehr als 50 Gramm freien Zucker pro Tag konsumieren – das entspricht 200 kcal und damit 10 Prozent der durchschnittlichen Gesamtenergiezufuhr. Freie Zucker stecken vor allem in Süßwaren, Säften, Limos und industriell verarbeiteten Lebensmitteln.
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Billig und problematisch: High Fructose Corn Syrup
High Fructose Corn Syrup ist ein aus Maiszucker hergestellter Zuckersirup. Er findet sich in immer mehr Lebensmitteln, denn er kann billig hergestellt werden. Wegen des hohen Fruktose-Anteils gesundheitlich problematisch. Steht im Verdacht, Bauchfett und Fettleber zu fördern.
Brauner Zucker: die bessere Wahl?
Brauner Zucker wird häufig als „gesunder“ Zucker bezeichnet. Es handelt sich um nicht so stark gereinigten Zucker aus Rüben oder Zuckerrohr. Kann Spuren von Mikronährstoffen enthalten, aber in sehr geringer Menge und damit wirkungslos – ist also nicht gesünder als weißer Haushaltszucker.
Kalorienlos: Süßstoffe
Süßstoffe verbergen sich hinter Namen wie Sacharin, Cyclamat oder Sucralose. Sie enthalten keine Kalorien, sind aber nicht gesünder. Sie erzeugen kein Sättigungsgefühl, im Gegenteil. Es gibt viele Mediziner, die sagen, Süßstoff verstärke die Übergewichtsepidemie. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Süßstoffe das Mikrobiom, also das Zusammenleben der gesunden Bakterien vor allem im Darm, schädigen.
Zucker aus Blättern: Stevia
Stevia wird aus den Blättern der gleichnamigen Pflanze gewonnen. Der Stoff wirkt sich nicht auf den Blutzuckerspiegel aus. In der EU ist er seit 2011 zugelassen. Aber er sollte trotzdem nur in kleinen Mengen konsumiert werden, die Möglichkeit von Nebenwirkungen ist nicht abschließend geklärt.
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Gold der Bienen: Honig
Honig besteht zu etwa 80 Prozent aus Frucht- und Traubenzucker. Er ist fast so kalorienreich wie regulärer Zucker. Aber Honig besitzt eine höhere Süßkraft, und so nimmt man davon weniger. Zudem enthält er noch Mineralstoffe, Magnesium und die Vitamine C, B1 und B2 – die Menge ist aber gering und nur minimal wirksam.
Mit Reis süßen: Reissirup
Reissirup ist ein pflanzliches Lebensmittel. Er enthält mehr Glukose als normaler Zucker, aber keine Fruktose. Der Unterschied ist indes gering, sodass auch Reissirup nicht gesünder ist.
Vom 18. Februar bis 24. März lädt Moderator Dieter Könnes die Zuschauer von „stern TV am Sonntag“ unter dem Motto „Einfach Zuckerfrei“ ein, gemeinsam in nur fünf Wochen den Zuckerkonsum zu reduzieren. Prominente Unterstützung bekommen sie dabei von Schauspielerin Tina Ruland, die gemeinsam mit zwei weiteren Mitstreitern den kalten Zuckerentzug wagt. „stern TV am Sonntag“ läuft am 18. Februar um 23 Uhr auf RTL und parallel auf RTL+.
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