Wegen anhaltender Fan-Proteste gegen einen Investoren-Einstieg sucht die DFL nach Lösungen. Ist eine Neuabstimmung der Ausweg? Selbst DFL-Präsidiumsmitglied Axel Hellmann sperrt sich nicht.
DFL-Präsidiumsmitglied Axel Hellmann ist nicht generell gegen eine Neuabstimmung über den Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga. „Wenn in die Mitgliederversammlung ein neuer Antrag eingebracht wird, über den Sachverhalt neu abzustimmen, wird man sich damit beschäftigen müssen“, sagte der 52 Jahre alte Jurist am Rande des 53. Ball des Sports in Frankfurt. Hellmann bekräftigte aber, dass das Präsidium der Deutschen Fußball Liga selbst dies nicht initiieren könne: „Als Präsidium können wir nicht einfach ein Votum ignorieren. Wir können als Präsidium nicht sagen, wir stimmen neu ab.“
Dass die Fan-Proteste gegen einen Investoren-Einstieg anhalten und auch an diesem Wochenende zu Spielunterbrechungen führten, überrascht Hellmann nicht. Ebenso wenig, dass nachträglich eine Reihe von Bundesligaclubs für eine neue Abstimmung plädieren. „Mich überrascht es nicht, weil sie vorher nicht optimal kommuniziert haben und der Musik hinterherlaufen“, sagte Hellmann. „Ich finde alles nicht so wild. Dafür ist der Fußball ein dynamischer, atmender Kosmos.“
Man müsse nun aber mit den organisierten Fans zusammenkommen, um über die Dinge zu reden. „Wir müssen aus der Sackgasse herauskommen. Das ist eine Situation, die keine Freude macht“, befand der Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt.
Die DFL will für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren. Bei der Abstimmung der 36 Proficlubs über den Deal war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen. In der Diskussion ist seitdem das Abstimmungsverhalten von Hannovers Mehrheitsgesellschafter Martin Kind, der von seinem Club angewiesen war, gegen den Einstieg zu stimmen. Unklar ist, ob er indes möglicherweise mit seiner Stimme für die nötige Mehrheit gesorgt hat.
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