Goldfinger, Scaramanga, Le Chiffre: In 60 Jahren James Bond kommt allerlei Böses zusammen. Anlässlich der Ausstrahlung des allerersten Bonds zeigen wir die fiesesten Schurken. Darunter befinden sich auffallend viele Deutsche.
Klar, ein neuer 007-Film wäre nichts ohne Bond-Girl, den Titelsong, den strengen Chef M. und die coolen Gadets. Doch die Würze bringen erst sie hinein: die fiesen Bösewichte, die jeder auf andere Weise psychopathisch sind und immer nach der grenzenlosen Macht streben.
Am 5. Oktober 1962 fing alles an: „James Bond – 007 jagt Dr. No“ (Samstag, 20.15 Uhr auf ProSieben) kam in die Kinos. Der fiese Dr. No (Joseph Wiseman) lieferte das Vorbild für alle weiteren Bösewichte: Der Minenbesitzer war unfassbar größenwahnsinnig („Ich irre mich nie“), träumte prototypisch für alle Nachfolger von der Weltherrschaft und fingerte mit seiner Stahlklaue an roten Atomknöpfchen. Die Presse hielt das damals für „eskapistischen Quatsch“, doch die Zuschauer liebten diese Karikatur eines Bösen.
Schon im zweiten Bond-Film zeigte sich ein Trend, der bis heute anhält: Die Bösen wirken besonders böse, wenn sie aus Deutschland stammen. Lotte Lenya , Witwe des Dreigroschenoper-Komponisten Kurt Weill, machte den Anfang – verkörperte allerdings eine Sowjet-Agentin namens Rosa Klebb.
Von Götz Otto bis Goffried John
Gleich im nächsten Film durfte wieder ein Deutscher ran. Gert Fröbe, der in „Es geschah am hellichten Tag“ als Kindermörder beängstigend überzeugend wirkte, zeigte sich auch Bond gewachsen. Seit den 90ern stellten sich dann Götz Otto, Gottfried John und Clemens Schick 007 in den Weg – allesamt erfolglos, versteht sich.
Mehr Eindruck als sie hinterließ allerdings der von Richard Kiel gespielte Beißer, der nicht nur wegen seiner Körpergröße von 2,17 Metern beeindruckte. Er durfte sogar gleich zweimal gegen Roger Moore antreten, in „“Der Spion, der mich liebte“ (1977) und „Moonraker – Streng geheim“ (1979).
Mit der Jamaikanerin Grace Jones, dem Dänen Mads Mikkelsen und dem Spanier Javier Bardem wurden die Bond-Widersacher im Laufe der Zeit immer vielfältiger und internationaler. Und so kommt in „Spectre“ der Oberschurke aus Österreich. Er wird gespielt von Christoph Waltz. Der blieb nachhaltig in Erinnerung – und ist auch im neuesten Film „Keine Zeit zu sterben“ wieder zu sehen.