Inmitten der angespannten Situation im Nahen Osten hat der Iran Medienberichten zufolge zwei neue Luftabwehrsysteme präsentiert. „Heute Morgen sind das vom Verteidigungsministerium gebaute Raketenabwehrsystem Arman und das Luftabwehrsystem Asarachsch für geringe Höhen vorgestellt worden“, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Samstag. Mit diesen Systemen werde „die Luftverteidigungsfähigkeit der Islamischen Republik Iran erheblich zunehmen“, hieß es weiter.
Das System Arman kann nach Angaben des iranischen Verteidigungsministers Mohammad Resa Aschtiani „Ziele in 180 Kilometern Entfernung identifizieren und sie in 120 Kilometern Entfernung angreifen und zerstören“. Das System Asarachsch kann nach iranischen Angaben auf mehrere Fahrzeugtypen montiert werden und verwendet „Radargeräte, elektro-optische Systeme und thermische Sucher“, um sein Ziel zu erkennen und zu verfolgen.
Die Vorstellung der neuen Verteidigungssysteme erfolgt zu einem Zeitpunkt höchster regionaler Spannungen und einem Krieg zwischen Irans Erzfeind Israel und der von Teheran unterstützten radikalislamischen Hamas.
Der Iran hatte den Überraschungsangriff der Hamas vom 7. Oktober auf Israel begrüßt, bestritt jedoch jegliche Beteiligung. Seit Beginn des Gaza-Kriegs verstärkten zudem pro-iranische Milizen in der Region ihre Angriffe auf die von den USA angeführte Militärkoalition. Bei einem dieser Angriffe auf einen Militärstützpunkt in Jordanien waren Ende Januar drei US-Soldaten getötet worden. Washington machte die vom Iran unterstützte Gruppe Islamischer Widerstand im Irak für den Angriff verantwortlich.
Die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestufte Hamas hatte bei ihrem Großangriff auf Israel am 7. Oktober nach israelischen Angaben rund 1160 Menschen getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion startete Israel einen großangelegten Militäreinsatz im Gazastreifen und erklärte die Vernichtung der Hamas zu ihrem Ziel. Seither wurden nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 28.800 Menschen im Gazastreifen getötet.