Sänger Isaak Guderian behauptete sich beim deutschen ESC-Vorentscheid gegen starke Konkurrenz. Wie der Ostwestfale zur Musik kam und was wir von seinem ESC-Auftritt auf keinen Fall erwarten sollten.
„Von meiner Zehenspitze bis zur obersten Haarspitze bin ich so was von am Start“, sagt Isaak Guderian über den anstehenden ESC in diesem Jahr. In Malmö wird der Ostwestfale für Deutschland antreten. Dabei liegt die Latte nicht besonders hoch, die Hamburger Band Lord of the Lost belegte im vergangenen Jahr schließlich den letzten Platz. ESC-Expertin und Moderatorin Barbara Schöneberger sagte im Anschluss des Vorentscheids, sie sei optimistisch, was den diesjährigen Songcontest anginge.
ESC: Das ist Isaak
„Always on the Run“, Isaaks Gewinnertitel, ist schon mal eingängig. Eine melodisch poppiger Song, dessen Refrain durchaus Mitsing-Potenzial hat – auch und vor allem in einer großen ESC-Halle in Malmö. Das Lied handele von Isaaks Tendenz dazu, sich auf die schönen Dinge in seinem Leben zu konzentrieren. Dafür schiebe er negative Dinge gerne mal zur Seite, sagte er in seinem offiziellen ESC-Interview. „Was durchaus nicht gesund ist“, lenkte er ein. „Dadurch entsteht ein riesengroßes Gewitter und davor laufe ich weg“, erklärte er. „Always on the Run“ eben.
Nachdem Lord of the Lost im vergangenen Jahr Hamburg beim ESC repräsentierten, geht mit Isaak jetzt ein Musiker aus NRW ins Rennen. Geboren wurde er in Espelkamp, ein 25.000-Seelen-Ort im Kreis Minden-Lübbecke. Als Straßenmusiker und in diversen Talentshows (unter anderem 2011 bei „X Factor“) versuchte er bereits sein Glück, doch der große Erfolg blieb aus. Bisher.
Das erste Mal auf der Bühne stand er in seiner Gemeinde, verriet er. Schon als Kind liebte er die Nähe zur Musik: „Mein Vater war Ältester und Lobpreisleiter und da war ich als kleiner Junge schon am Singen und am Schlagzeugspielen“, sagte Isaak.
Verheiratet mit einer Frau
Mit seinem Aussehen hat Isaak auf der Straße schon öfters für Aufsehen gesorgt, erzählte er im Sommer vergangenen Jahres bei „Brisant“. Wegen seines Looks halten ihn viele für schwul. „Das passt in den Köpfen bei Menschen nicht zusammen, dass da jemand herumläuft und auf der einen Seite einen Wackelohrring trägt, ein Piercing in der Nase, sich die Haare färbt und eine Dauerwelle hat und aber auf der anderen Seite verheiratet ist mit einer Frau und zwei Kinder hat“, sagte er damals.
„Ich beschloss, Nagellack zu tragen, als ich hörte, wie jemand über mich sagte: ‚Hat Isaak seine Haare gefärbt? Ist er schwul? Das sieht so schwul aus.‘ In diesem Moment dachte ich: ‚Noch mehr Grund, es zu tun! Nasenpiercing, Ohrring, Nagellack, los geht’s!'“, erklärte er auf Instagram.
Punkte erwartet er vor allem von Island – und das hat einen persönlichen Grund. Isaak ist halber Isländer. Sollte er also keine Punkt von der Insel bekommen, „sollten die sich schämen“, so der Sänger. Wie sein Auftritt genau aussehen wird, ist natürlich noch nicht klar. Nur eines dürfte klar sein: dass er nicht tanzt. Angesprochen auf seine liebsten Dance-Moves, mit denen er Europa überzeugen könnte, sagte Isaak: „Ich tanze nicht.“
Das ESC-Finale findet in diesem Jahr am 11. Mai statt.
Quelle: ESC Youtube