Die Job-Plattform Indeed hat ausgewertet, wonach Nutzer bei der Stellensuche verstärkt Ausschau halten. Die Such-Trends spiegeln die großen Themen des Arbeitsmarktes wider.
Was sind die Trends auf dem Arbeitsmarkt? Was ist bei Bewerberinnen und Bewerbern zunehmend gefragt? Auf der Suche nach Antworten hat die Online-Stellenbörse Indeed mehr als 5000 Suchbegriffe ausgewertet, die Jobsuchende in den Suchschlitz des Portals getippt haben. Im Fokus der Analyse stand dabei, welche Begriffe auf Basis von einer Million Anfragen 2023 signifikant häufiger gesucht wurden als noch 2022.
Mit Abstand am stärksten stieg dabei das Suchvolumen für den Begriff „Minijob 520“ (plus 8670 Prozent). Dies sei damit zu erklären, dass die Entgeltgrenze für Minijobs zum Oktober 2022 von 450 auf 520 Euro angehoben wurde, schreibt Indeed. Das Portal sieht in dem krassen Anstieg aber auch ein Zeichen dafür, dass Minijobs stark gefragt seien. PAID Gendern in Stellenanzeigen 06.28
Flexibles Arbeiten gefragt
Abgesehen vom Spezialfall Minijobs bestätigt die Auswertung, dass sich Jobsuchende verstärkt für alles interessieren, was mit flexiblen Arbeitszeitmodellen zusammenhängt. So vervielfachten sich 2023 die Suchanfragen nach „4 Tage Woche“ (plus 234 Prozent) und „35 Stunden Woche“ (plus 242 Prozent). Zudem suchen offenbar zunehmend Menschen nach Jobs, die sie von überall erledigen können. Unter den Such-Trends befinden sich Abfragen nach „Quereinsteiger Home Office“ (plus 200 Prozent), „Remote EU Ausland“ (plus 180 Prozent) und „100 Remote“ (plus 533 Prozent).
Die in der Suche gefragten Begriffe seien ein digitales Abbild der Lage auf dem Arbeitsmarkt, sagt Frank Hensgens, Indeed-Geschäftsführer für den deutschsprachigen Raum. „Die Ergebnisse unserer Auswertung sind daher ein guter Hinweis darauf, wo für Unternehmen noch Potenziale im Recruiting schlummern“, so Hensgens. „Der Anstieg bei den Sucheingaben zu neuen Arbeitszeitmodellen und Remote-Arbeit zeigt: Mit Flexibilität können Arbeitgeber bei Jobsuchenden mehr denn je punkten.“ FS Stepstone Gehaltsreport
Auch das Thema Zuwanderung spiegelt sich in der Entwicklung der Suchanfragen wider. So wurde zum einen vermehrt mit dem Schlagwort „keine Deutschkenntnisse“ gesucht, zum anderen stiegen auch die Suchanfragen nach einem Job als „Lehrkraft Integrationskurse“.
Zu den Suchtrends, die konkrete Berufsbilder umfassen, zählen laut Auswertung „Empfangsmitarbeiter Praxis“, „Öffentlicher Dienst Quereinsteiger“, „Warenverräumung Teilzeit“ oder „Koch Montag bis Freitag“. Deutlich häufiger als im Vorjahr versahen die Nutzer ihre Anfrage zudem mit dem Zusatz „Dingend gesucht“ (plus 557 Prozent) und manche suchen offenbar ernsthaft im Netz nach Stellenanzeigen, die offiziell „Schwarzarbeit“ versprechen (plus 193 Prozent).