Der Verdacht wiegt schwer: Zwei Mitarbeiter des Hamburg Service sollen Ausländern zu Unrecht einen Aufenthaltstitel verschafft und dafür kassiert haben. Jetzt sind sie in U-Haft.
Wegen des Verdachts der Bestechlichkeit im Amt im besonders schweren Fall sind zwei Mitarbeiter des Hamburg Services verhaftet worden. Die Beschuldigten sollen Ausländern Aufenthaltstitel erteilt haben, ohne dass die ausländerrechtlichen Voraussetzungen dafür vorgelegen hätten, teilte die auch für die Bezirke zuständige Wissenschaftsbehörde am Montag mit. Dabei hätten die Verdächtigen Vorteile für sich als Gegenleistung angenommen und dadurch ihre Dienstpflichten verletzt. Die beiden hätten gemeinschaftlich und gewerbsmäßig gehandelt, teilte die Behörde mit.
Bereits am vergangenen Freitag habe das Dezernat für Interne Ermittlungen mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft die Behörde über die Verdachtsfälle informiert. Am selben Tag seien Büros des Hamburg Service durchsucht und Haftbefehle gegen die Verdächtigen erlassen und vollstreckt worden.
Die Hinweise auf die Machenschaften der beiden Hamburg-Service-Mitarbeiter seien über das Portal „Hinweisgebersystem Korruption“ des Dezernats für Interne Ermittlungen in der Innenbehörde eingegangen, hieß es. Das Dezernat ist seit 1997 für Korruptionsermittlungen in Hamburgs Ämtern und Behörden zentral zuständig. Über das Hinweisportal können Meldungen verschickt und Dateien hochgeladen werden – auch anonym.
Der Hamburg Service hatte im April vergangenen Jahres die Kundenzentren der Bezirksämter als zentrale Servicestelle abgelöst. Er werde die Ermittlungsbehörden vollumfänglich bei der weiteren Aufklärung des Falles unterstützen, teilte die Behörde mit.