Mit einem Aktionstag will die EU die „112“ bekannter machen – denn sie gilt nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten EU. Scherzanrufe können mittlerweile einfacher aufgeklärt werden.
Anders als der Polizeinotruf „110“ ist die „112“ EU-weit erreichbar – und das schon seit 2008. Auch ohne Handy-Empfang finden Menschen über den Notruf Hilfe bei Feuerwehr und Rettungsdiensten. Mit einem eigenen Aktionstag – passend am 11. Februar – will die EU die „112“ europaweit bekannter machen.
In Hessen gehen pro Jahr rund 1,2 Millionen Notrufe über die „112“ in den Leitstellen ein, wie das hessische Innenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Missbräuchliche Anrufe über die Nummer kämen zwar vor, „allerdings ist ein Notruf ohne SIM-Karte im Mobiltelefon nicht mehr möglich“, wie ein Sprecher des Ministeriums erklärte. Seit 2009 gilt die entsprechende Änderung. So können etwa Scherzanrufe deutlich einfacher von der Polizei verfolgt werden, wodurch die Zahl solcher Fälle stark gesunken ist. Nicht notwendige Anrufe überlasten laut Ministerium unter Umständen das System und gefährden so das Leben anderer Menschen.
In Frankfurt erreichen Anrufer über die „112“ die zentrale Leitstelle der Feuerwehr. Rund um die Uhr sitzen dort Mitarbeiter, nehmen Notrufe entgegen und koordinieren die Einsätze. Bei der Berufsfeuerwehr in Frankfurt teilen sich nach eigenen Angaben 60 Mitarbeiter in mehrere Schichten, weitere 25 unterstützen bei größeren Einsatzlagen. Etwa 800 bis 1000 Notrufe gehen dort täglich ein. Pro Jahr rückt die Frankfurter Feuerwehr zu über 6000 Brandeinsätzen aus, der Rettungsdienst wird im Schnitt sogar 140.000-mal alarmiert.
Seit 2021 können hör- und sprach-beeinträchtigte Menschen Notrufe auch über die offizielle Notruf-App Nora senden. Fast 400.000 Menschen in Deutschland haben die App bereits installiert. Im vergangenen Jahr sind in Hessen insgesamt 621 Notrufe über die App eingegangen, wie das Innenministerium mitteilte.
Europäische Kommission