Fahrradschlösser am Pfosten, Gegenstände auf dem Rasen, Skandal-Plakate auf der Tribüne: Beim Zweitligaspiel zwischen dem HSV und Hannover sind die Fan-Proteste enorm. Ein Club-Manager warnt.
Sportdirektor Marcus Mann von Hannover 96 hat nach den heftigen Fan-Protesten im Zweitligaspiel beim Hamburger SV vor einer Eskalation der Situation gewarnt. „So, wie es im Moment ist, kann und darf es natürlich nicht weitergehen. Im Stadion droht dann auch irgendwann die Stimmung zu kippen“, sagte Mann nach dem 4:3 der 96-Fußballer am Freitagabend in Hamburg dem TV-Sender Sky: „Für die Mannschaften ist es eine Katastrophe, sie werden kalt, müssen sich warmmachen und müssen wieder aufs Feld. Wir müssen da eine Lösung finden, das Thema muss man anpacken.“
Das Nordduell hatte wegen der Proteste gegen den geplanten Einstieg eines Investors bei der Deutschen Fußball Liga in der zweiten Halbzeit mit einer mehr als 30-minütigen Unterbrechung vor dem Abbruch durch Schiedsrichter Sören Storks gestanden. Es war einigen Anhängern aus der Nordkurve des HSV gelungen, schwere Fahrradschlösser an die Pfosten eines Tores zu schließen.
Die Schlösser konnten erst unter Einsatz eines Trennschleifers entfernt werden. Außerdem flogen Gegenstände auf das Spielfeld. Im Gästeblock waren zudem drei Banner mit Porträts und jeweils einem Fadenkreuz zu sehen – darunter der Kopf von 96-Geschäftsführer Martin Kind. „Fadenkreuz-Plakate sind ein Unding, das geht nicht, da müssen wir nicht drüber reden“, sagte Mann.
Sportvorstand Jonas Boldt vom HSV berichtete über die Kommunikation mit dem Schiedsrichter in der Unterbrechungs-Pause: „Er hat gesagt, er geht jetzt wieder raus und wenn nochmal etwas passiert, bricht er ab. Das war der Stand, das hat er allen gesagt, die da unten waren.“
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